Freitag, 7. Oktober 2011

Petition für soziale Gerechtigkeit und echte Demokratie – weltweit

ausende Amerikaner besetzen gewaltfrei die Wall Street — das Zentrum globaler Finanzmacht und Korruption. Die Besetzer sind der neueste Lichtblick einer Bewegung für soziale Gerechtigkeit, die sich wie ein Lauffeuer von Madrid nach Jerusalem und in mehr als 146 weitere Städte ausbreitet. Aber sie brauchen unsere Hilfe, um zu gewinnen.
Einfache Familien bezahlen die Rechnung für eine Finanzkrise, die von korrupten Eliten verursacht wurde. Die Demonstranten fordern nun echte Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Transparenz. Aber die Behörden üben Druck auf sie aus, und gewisse Medien tun sie als Randgruppen ab. Wenn Millionen von uns sie weltweit unterstützen, können wir ihre Entschlossenheit kräftigen und den Medien und Politikern zeigen, dass die Proteste Teil einer riesigen Bewegung sind, die eine breite Basis in der Gesellschaft genießt.
Dieses Jahr könnte das 1968 unseres Jahrhunderts werden. Aber um Erfolg zu haben, muss die Bewegung alle Bürger und alle sozialen Schichten mit einschließen. Klicken Sie hier, um sich der Forderung nach echter Demokratie anzuschließen — wir werden einen riesengroßen Live-Zähler für alle Unterzeichner im Herzen der Besetzung in New York errichten, und live auf die Petitionsseite webcasten.
Die weltweite Protestwelle ist das neueste Kapitel in der Geschichte der globalen Bürgerbewegungen in diesem Jahr. In Ägypten nahmen die Bürger den Tahrir-Platz ein und stürzten ihren Diktator. In Indien brachte der Hungerstreik eines Mannes Millionen von Menschen auf die Straße und die Regierung zum Einknicken — und zu wichtigem Handeln gegen Korruption. Seit Monaten protestieren Griechen gegen drastische Sparmaßnahmen im öffentlichen Sektor. In Spanien haben sich tausende “Indignados” einem Demonstrationsverbot vor den Wahlen widersetzt und ein Protestcamp auf dem Sol-Platz errichtet, um sich gegen politische Korruption und die Art, wie die Regierung mit der Finanzkrise umgeht, auszusprechen. Und in Israel haben die Bürger diesen Sommer “Zeltstädte” gebaut, um gegen ansteigende Wohnungspreise und für soziale Gerechtigkeit zu protestieren.
Diese nationalen Bewegungen verbindet eine weltweite Entschlossenheit, der gemeinsamen Sache zwischen korrupten Eliten und Politikern – die in vielen Ländern zu schädlichen Finanzkrisen beigetragen haben und nun wollen, dass einfache Familien dafür zahlen — ein Ende zu setzen. Die resultierende Massenbewegung kann nicht nur sicherstellen, dass die Hauptlast der Rezession nicht auf den Schultern der Verletzlichsten lastet, sondern auch helfen, die Balance zwischen Demokratie und Korruption wiederherzustellen.
In jedem Aufstand, von Kairo bis New York, ist der Ruf nach verantwortungsbewussten Regierungen, die ihren Völkern dienen, laut und deutlich zu hören — und unser weltweites Netzwerk hat die Menschen dort stets unterstützt. Es ist an der Zeit, der Liebesaffaire zwischen Politiken und korrupten Hintermännern ein Ende zu setzen, und stattdessen wahre Demokratien von und für die Menschen aufzubauen.
Quelle: Avaaz.org

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Vormarsch für die Kennzeichnung von Gentechnik-Lebensmitteln in den USA

Mit einem Right2Know-March von New York nach Washington soll eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel auf die politische Tagesordnung in den USA gesetzt werden.
Veranstalter ist ein Bündnis aus Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie mehreren Öko-Unternehmen. Doch selbst in der Organic Food-Branche ist man über die “europäische” Anti-Gentechnik-Kampagne alles andere als erfreut. Der Right2know-March ist ein Import aus Deutschland. Unter dem Motto Genfrei Gehen marschierte Josef Wilhelm, “Biopionier” und Vorstand des Öko-Konzerns Rapunzel öffentlichkeitswirksam bereits nach Berlin und Brüssel. Nun will er sich auch in den USA für eine “gentechnikfreie Zukunft” einsetzen.
Finanziert von Rapunzel – und weiteren deutschen und amerikanischen Öko-Unternehmen – zieht der Right2know March von New York nach Washington, wo am 16. Oktober eine Schlusskundgebung stattfindet. Mit dabei: die in der deutschen Anti-Gentechnik-Bewegung bekannt gewordene Inderin Vandana Shiva und der kanadische Landwirt Percy Schmeiser.
Der Zeitpunkt ist nicht schlecht gewählt, denn die Forderung nach Kennzeichnung für GM Food wird auch in den USA immer lauter. Seit fünfzehn Jahren werden dort gentechnisch veränderte Pflanzen großflächig angebaut. Bei Sojabohnen, Mais, Baumwolle und zuletzt auch Zuckerrüben haben sich gv-Sorten in der Landwirtschaft nahezu flächendeckend durchgesetzt. Dennoch trafen Forderungen nach einer umfassenden Gentechnik-Kennzeichnung nach europäischem Muster bisher kaum auf Resonanz.
Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) hält am Grundsatz einer strikt produktbezogenen Kennzeichnung fest: Ein Hinweis auf dem Etikett sei nur dann gerechtfertigt, wenn eine Gentechnik-Anwendung bei einem Lebensmittel zu veränderten Inhaltsstoffen oder Eigenschaften geführt habe. Eine prozessbezogene Kennzeichnung bei stofflich im wesentlichen unveränderten Produkten – wie bei nahezu allen derzeit angebauten gv-Pflanzen – lehnt die FDA weiterhin als “unwissenschaftlich” und “irreführend” ab.
Erst als im letzten Jahr die FDA über die Zulassung von Lebensmitteln aus gv-Lachs zu entscheiden hatte, berichteten auch die Medien verstärkt über GM Food. In Kürze steht die Freigabe von gv-Zuckermais bevor, der ebenfalls unmittelbar als Lebensmittel verzehrt würde. Die zunehmende Verunsicherung vieler Verbraucher in den USA nutzen nun viele Umwelt- und Verbraucherorganisationen, die Forderung nach Kennzeichnung weiter zu popularisieren. In Kalifornien ist gerade eine Unterschriften-Kampagne angelaufen mit dem Ziel, mit den US-Wahlen im November 2012 auch über eine verpflichtende Gentechnik-Kennzeichnung abstimmen zu lassen.
Auch die aktuelle Kampagne um den Right2Know March versucht, eine “europäische” Kennzeichnung durchzusetzen. Jeder habe ein Recht darauf, “zu wissen, was er isst”. Dann, so Ronnie Cummins von der Organic Consumers Association in einem Video-Spot, hätten auch die Verbraucher in den USA “Wahlfreiheit” und könnten wie in Europa Gentechnik-Lebensmittel vom Markt verschwinden lassen. Die Konsumenten sollten sich weigern, “Versuchskaninchen” für die Agro- und Lebensmittelkonzerne zu sein.
Doch dieser radikale Anti-Gentechnik-Kurs ist auch im wachsenden Bio-Sektor der USA nicht unumstritten. So wird der Right2Know March vor allem von kleinen Bioläden und Kooperativen unterstützt, während die großen Handelsketten wie Whole Foods eher auf Distanz gehen. In Internet-Blogs beschwerten sich Aktivisten, dass sich Whole Foods weigere, seine Läden für Veranstaltungen zur Kennzeichnungs-Kampagne in Kalifornien zur Verfügung zu stellen.
Da der Anbau von gv-Mais in den USA die Regel ist, enthalten auch Futtermittel für die ökologische Milch- und Fleischerzeugung GVO-Anteile bis zu zwei Prozent. Eine kompromisslose Anti-Gentechnik-Kampagne, so die Befürchtungen aus der Organic-Food Branche, könne bei den Verbrauchern Erwartungen wecken, die realistischerweise nicht mehr zu erfüllen seien. Damit, so Charles Benbrook, leitender Wissenschaftler beim Organic Center und auch in Europa für seine Kritik an der Gentechnik bekannt, würde “das Vertrauen untergraben, das immer mehr Verbraucher zu Organic Food aufgebaut haben.”
Und auch das Non GMO Project, zu dem sich große Teile der Organic Food Branche zusammengeschlossen haben, stellt in einer öffentlichen Erklärung klar, dass der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) im Herstellungsprozess zwar strikt verboten sei, jedoch keine “Garantie für 100-prozentige GVO-Freiheit übernommen werden könne. GVO-Verunreinigungen könnten minimiert, aber nicht ausgeschlossen werden.
Anders als die Anti-Gentechnik-Bewegung in Europa geht die amerikanische Öko-Branche davon aus, dass eine Koexistenz zwischen konventioneller Landwirtschaft – in der Regel mit Gentechnik – und ökologischer Erzeugung möglich ist.
Quelle: proplanta.de

Mittwoch, 28. September 2011

Positive Nachricht aus China: Gentechnisch veränderter Reisanbau wird zunächst ausgesetzt.

China: Kein Gentechnik-Reis in den nächsten fünf Jahren
Der kommerzielle Anbau von gentechnisch verändertem Reis wird in China wohl für fünf bis zehn Jahre ausgesetzt. Dies berichtet das chinesische Finanzmagazin Economic Observer und beruft sich dabei auf das chinesische Agrarministerium. Seit 1999 wird Gentechnik-Reis zu Versuchszwecken in China angebaut, was immer wieder zu Verunreinigungen mit herkömmlichen Reissorten führt. Reis ist in China das Hauptnahrungsmittel für 1,3 Milliarden Menschen. Die kommerzielle Einführung von Gentechnik-Reis will sich die chinesische Regierung daher offensichtlich gut überlegen. Zumal viele Patente auf gentechnisch veränderte Reissorten im Ausland liegen. Greenpeace freut sich über die Nachricht aus China und fordert die Stärkung einer nachhaltigen Landwirtschaft mit modernen Züchtungsmethoden statt Gentechnik.
Quelle: Informationsdienst Gentechnik

Mittwoch, 14. September 2011

Aufruf zur Ozeanrettung – noch 48 Stunden, um die sinnlose Zerstörung der Ozeane zu stoppen

Liebe Freundinnen und Freunde,
Unsere Ozeane werden zerstört — Tiefseeschlepper zerpflügen unsere Meeresböden und hinterlassen ausgedehnte Ödnis. In 48 Stunden findet ein wichtiges UN-Treffen statt — es könnte der Wendepunkt im Kampf gegen die sinnlose Ozeanzerstörung sein, aber nur, wenn genug von uns sich jetzt dafür einsetzen. Unterzeichnen Sie  und leiten Sie diese Information an so viele Menschen wie möglich weiter
Unsere Ozeane werden systematisch zerstört und uns bleiben nur 48 Stunden, um Alarm zu schlagen. Die Fischereiindustrie benutzt beschwerte Grundschleppnetze, deren Scherbretter aus Metall am Meeresboden entlangpflügen und dabei alles vernichten, was ihnen in den Weg kommt. Grundschleppnetzfischerei entspricht der Abholzung eines Waldes nur um einen Papagei zu fangen — und nur unser Aufschrei der Empörung kann ihr ein Ende setzen.
In zwei Tagen treffen sich Entscheidungsträger der UN zur Beratung über die Auswirkungen dieser todbringenden Fischfangmethode. Die Inselstaaten des Pazifik kämpfen für die Rettung der Ozeane und haben sich an die Mitglieder von Avaaz gewandt, um ihnen beizustehen. Dies ist unsere Chance, zu gewinnen — wenn genug von uns jetzt die Stimme erheben stärken wir ihre Position gegenüber den großen Fischereistaaten. Außerdem ermutigen wir wichtige Akteure wie die USA und Australien, die Grundschleppnetze in ihren Gewässern bereits verboten haben, sich für den Schutz des Meeresbodens überall einzusetzen.
Lassen Sie uns gemeinsam und dringlich nach einem Stop der sinnlosen Zerstörung unserer Ozeane rufen — Delegierte werden unsere Stimmen direkt zum UN-Treffen bringen. Unterzeichnen Sie jetzt und lassen Sie uns zusammen in den nächsten 48 Stunden 500.000 erreichen:
http://www.avaaz.org/de/stop_ocean_clear_cutting/?vl
Riesige Schleppnetzfischer ziehen systematisch von einem Tiefseeökosystem zum nächsten, wo sie Korallenriffe zermahlen, alles Leben vertilgen und enorme Wüsten zurücklassen, die hunderte von Jahren brauchen werden, um sich zu regenerieren. Auf einen Streich können manche Schiffe Flächen so groß wie 5000 Fußballfelder zerstören. Kanada, Russland und Spanien sind die größten Verbreiter dieser Zerstörung in unseren vielfältigsten und wervollsten Gewässern.
Die wichtigsten Fischereinationen hatten bereits 6 Jahre Zeit um sich mit den Auswirkungen der Grundschleppnetzfischerei zu befassen und zu nachhaltigeren Methoden zu wechseln. Die meisten von ihnen haben versagt, ihren Versprechen zum Schutz der Ozeane nachzukommen, und leiten weiterhin riesige Subventionen — mehr als 162 Millionen Dollar pro Jahr — in die Verwüstung der Ozeane.
Das UN-Treffen diese Woche bietet uns die Möglichkeit, einen Gezeitenwechsel bei dieser Zerstörung zu erzielen. Ein internationales Meereswissenschaftlerteam hat vor kurzem ein permanentes Ende der Tiefseefischerei gefordert, und die EU Fischerei-Kommissarin hat sich gegen Regierungssubventionen zu Tiefseeschleppern ausgesprochen. Das Momentum wächst, aber wir benötigen einen massiven Ruf der Empörung damit dieses Un-Treffen zu einem wichtigen Moment der Verantwortungsübernahme wird. Retten wir gemeinsam unsere Ozeane — unterschreiben Sie jetzt die Petition und leiten Sie diese Email an Ihre Freunde weiter:
http://www.avaaz.org/de/stop_ocean_clear_cutting/?vl
Letztes Jahr haben Avaaz-Mitglieder Großbritannien entscheidenden Rückhalt für die Einrichtung des weltgrößten Meeresschutzgebietes gegeben. Wir haben außerdem dazu beigetragen, das Augenmerk auf das Thema Wale zu lenken und eine Verlängerung des weltweiten Walfangverbots zu erwirken. Wenn wir zusammenarbeiten können wir ausschlaggebenden Wandel zum Schutz unserer Meere und der Fülle seiner Lebewesen erzielen. Unterstützen wir die pazifischen Inselstaaten und alle Schützer der Ozeane um eine neue Ära des Meeresschutzes in Gang zu bringen.
Voller Hoffnung,
Stephanie, Iain, Antonia, Emma, Ricken, Alice, Wissam und das ganze Avaaz-Team
Weitere Informationen:
Fischereibiologen warnen vor Tiefseefischerei (FocusOnline)
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/wissenschaft-fischereibiologen-warnen-vor-tiefseefischerei_aid_665016.html
Industrielle Fangmethoden zerstören größtes Ökosystem des Ozeans (Scinexx)
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-13875-2011-09-09.html
Wissenschaftler fordern Ende der Tiefseefischerei (Washington Post, auf englisch)
http://www.washingtonpost.com/national/health-science/scientists-call-for-end-to-deep-sea-fishing/2011/08/30/gIQApPJc7J_story.html
Deep Sea Conservation Coalition
http://www.savethehighseas.org/
Quelle: Avaaz.org

Dienstag, 13. September 2011

Atomexplosion in Südfrankreich

atomkraft nein danke1 Atomexplosion in SüdfrankreichAtomexplosion in Südfrankreich – Umweltschützer fordern Aufklärung

Frankreich

Montag, den 12. September 2011 um 15:49 Uhr

Bei einer Explosion im Atomkraftwerk Marcoule in der Nähe von Avignon im Süden Frankreichs ist am heutigen Montag ein Mensch getötet worden. Informationen der örtlichen Behörden zufolge detonierte ein Ofen, in dem schwachradioaktive Abfälle verbrannt wurden. Die Behörden räumten ein, dass die Gefahr bestehe, dass Radioaktivität austreten könne. Bislang sei dies aber noch nicht geschehen. Die französische Atomaufsichtsbehörde ASN wiegelte ab. Bei dem betroffenen AKW handele es sich um einen weitgehend stillgelegten Reaktor, in dem nur noch Atommüll entsorgt werde.
Atomkraftgegner und Umweltschützer reagierten empört auf solche Durchhalteparolen aus Paris. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat die französischen und deutschen Behörden aufgefordert, die Bevölkerung umfassend über den Unfall und mögliche Folgen zu informieren. Gleichzeitig hat der BBU erneut mit Nachdruck die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit gefordert. »Atomkatastrophen wie in Tschernobyl oder Fukushima sind in jedem Staat möglich, so auch in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland«, warnt der BBU in einer aktuellen Pressemitteilung. Weiterhin kritisiert der Verband, dass von der Urananreicherungsanlage in Gronau in großen Mengen Uranmüll zur Verarbeitung nach Frankreich transportiert wird. »Die Transporte sind hochgefährlich und über die Sicherheit bei der Verarbeitung des Uranmülls in Frankreich ist nichts bekannt«, so der BBU.
Schon seit geraumer Zeit rufen Bürgerinitiativen und Umweltverbände für das kommende Wochenende zur Teilnahme an Anti-Atomkraft-Aktionen in verschiedenen Ländern auf. Auch in Frankreich wird es Protestaktionen geben, so etwa gegen die Atomkraftwerke Cattenom und Fessenheim. Ein halbes Jahr nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima ruft auch der BBU die Bevölkerung weiterhin zu Aktionen und Protesten gegen jegliche Atomenergienutzung auf. »Auch in der Bundesrepublik sind wir von einem echten Atomausstieg weit entfernt. Noch immer sind zahlreiche Atomkraftwerke, die Uranfabriken in Lingen und Gronau, Forschungsreaktoren und Atommüll-Betriebe wie z. B. in Duisburg, in Betrieb.«
Quelle: RED GLOBE

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Sonntag, 28. August 2011

BIOGAS – NEIN DANKE. Die Kehrseite von Biogasanlagen: Zerstörung der Artenvielfalt, Gewässer- und Klimaschädigungen

Die meisten Biogasanlagen belasten die Umwelt deutlich mehr, als sie ihr nutzen. Sie zerstören die Artenvielfalt, schädigen Gewässer und das Klima.
Vögel sind empfindliche Indikatoren für die Artenvielfalt. Intensive Monokulturen gefährden ihre Lebensgrundlage; wenn Brachflächen verschwinden und Grasland umgepflügt oder intensiver genutzt wird, verlieren sie Nahrungs- und Brutgebiete. So wurde die Vogelvielfalt in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert. Vielerorts gelang es, den Rückgang etwas zu bremsen. Bernardy warnt nun gemeinsam mit Kollegen der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft davor, der neue Agrarboom könne die Verluste wieder beschleunigen, »mit dramatischen Folgen für die biologische Vielfalt«. Erst nach einigem Suchen entdeckt die Vogelkundlerin vier Kiebitze. Zwei davon trippeln im schmalen Wiesenstreifen unten am Deich herum. »Das könnte ein Brutpaar sein«, murmelt Bernardy und sucht den Streifen ab. »Da, tatsächlich, ein Junges!«, ruft sie. Ein grauer Federball steht auf hohen Beinchen reglos neben einem kräftigen Grasbüschel.
Plötzlich steigen die Altvögel auf: »Kiwitt, kiwitt!« In akrobatischen Sturzflügen verfolgen sie eine Elster, die über das Junge hinwegfliegt. Kein gutes Zeichen. »Normalerweise sind Kiebitze Koloniebrüter«, erklärt die Biologin. »Naht ein Feind, dann steigt der ganze Schwarm auf und watscht ihn so ab, dass er nie wiederkommt.« Hier aber haben jetzt Krähenvögel die Lufthoheit. Sollten die Jungen dennoch schlüpfen und den Pestizidduschen des Bauern entgehen, dann werden sie im kräuter- und insektenarmen Maisfeld kaum Nahrung finden. Deshalb müssen die Vögel ihr Heil auf dem Wiesenrest suchen. Die Kiebitze führen einen aussichtslosen Überlebenskampf.
Ein lokaler Einzelfall? Keineswegs. Die kürzlich erschienene Übersicht Brutvögel in Deutschland 2010 zählt den Kiebitz zu den vier am stärksten gefährdeten Arten. Früher wurden seine Eier in Norddeutschland zu Tausenden als Frühjahrsdelikatesse gesammelt, ohne die Bestände zu verringern. In den vergangenen 20 Jahren hat sich durch die intensivere Landwirtschaft die Zahl der Kiebitze mehr als halbiert. Und sie sinkt weiter.
2. Belastung der Umwelt
Christian Foth und Henning Giese stapfen am Försterbach entlang. Die beiden Ingenieure sind im Kreis Herzogtum Lauenburg für die Gewässerpflege zuständig. Der Bach ist eher ein Graben, wie eine offene Kanalisation verläuft er schnurgerade durch Maisfelder und mündet im Flüsschen Steinau. Am linken Bachufer geht es stellenweise steil hoch auf einen sandigen Hügel. Kein bewachsener Uferstreifen trennt Gewässer und Acker, Wind und Regen können dessen Krume und Inhaltsstoffe direkt in den Bach befördern. »Solche Erosionen gefährden unsere jahrelangen Bemühungen, die Steinau zu renaturieren«, sagt Foth. Drei Millionen Euro wurden investiert, um die zuvor fast tote Steinau wieder zu einer naturnahen Heimat für Bachforellen zu machen.
Die Steinau entspringt im Herzen des Kreises Herzogtum Lauenburg im Süden Schleswig-Holsteins, dessen zahlreiche Seen Touristen anlocken. Sie ist das größte Rückzugsgebiet naturnahen Bachlebens im Kreis. In einem ihrer Einzugsbereiche liegt das Schloss Wotersen, wo auch der Försterbach fließt. Der Schlossherr hat in eine der acht Biogasanlagen investiert, die im Lauenburgischen laufen. 18 weitere Anlagen haben die Genehmigung oder warten darauf.
Neben Schloss Wotersen, das als Filmkulisse und Konzertstätte des Schleswig-Holstein Musikfestivals bekannt ist, hat der Investor kilometerweite Maiskulturen angepflanzt – und das fördert jene Erosion, die auch der Steinau zusetzt. Denn während Weidegras den Boden ganzjährig deckt, liegen Maisäcker die meiste Zeit nackt da. Das tropische Süßgras Zea mays ist frostempfindlich, wird deshalb spät ausgesät und beginnt erst im Mai oder Juni gut zu wachsen. Schon Ende September beginnt die Ernte. Während zwei Dritteln des Jahres können deshalb Wind und Regen die ungeschützten Böden erodieren, Dünger und Pestizide austragen. Krume und Agrochemie landen dann in nahen Gewässern – und konterkarieren deren aufwendige, durch die Wasserrahmenrichtlinie geforderte Sanierung.
Einst machte die Steinau ihrem Namen Ehre, mäanderte auf steinigem Grund in langen Windungen durch Bruchwälder, Sümpfe und Feuchtwiesen talwärts. »Forellen brauchen steinige und kiesige Bachbetten, um sich fortzupflanzen«, erklärt Henning Giese. Ihr Laich entwickelt sich geschützt in den Hohlräumen zwischen den Kieseln, umströmt von Frischwasser. Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Steinau ähnlich radikal begradigt wie der Försterbach. »Ihr ursprünglicher Lauf wurde von 40 auf 25 Kilometer verkürzt«, erzählt Giese. Sie führt weiter zu einem Waldstück, das zwischen den Maisfeldern erhalten geblieben ist. Trockengefallene Altarme zeugen davon, wie sich das Steinaubett früher in weiten Schlangenlinien wand. Aus den Kuhlen schreckt ein Rudel Damwild hoch.
Der neue Bachlauf schneidet die weiten Schlaufen der Altarme und bahnt so dem Wasser den schnellsten Ablauf. Auch der wurde durch Stauwehre kontrolliert. Was die Wasserbauingenieure damals angerichtet haben – nicht nur hier, sondern deutschlandweit –, renaturieren Ingenieure wie Foth und Giese seit vielen Jahren behutsam: Sie beseitigen Schlamm und Wehre, geben den weitgehend toten Kanälen einen naturnahen Bachgrund und teilweise ihren gewundenen Lauf zurück. Naturbelassene Uferstreifen schützen vor Stoffeinträgen durch Erosion. So kehrte auch in die Steinau ein vielfältiges Leben zurück. Diese jahrelangen Bemühungen und ersten Erfolge stehen nun wieder infrage. Die Erosion lässt neu angelegte Kiesbänke versanden und verschlammen, das überdüngte Wasser veralgt.Im Landkreis Lüchow-Dannenberg lässt sich die Zukunft der Energiewende besichtigen. Hier gilt das Leitmotiv »Raus aus der Atomkraft, rein in die Ökoenergie« nicht erst seit Fukushima, sondern schon seit den Anfängen von Gorleben. Antiatomplakate und -kreuze prägen die Landschaft, viele Wind-, Solar- und Biogasanlagen sowie Äcker voller Energiepflanzen. Schon versorgen sich die Wendländer vollständig mit Ökostrom. Doch sie wollen mehr: grüne Energie exportieren – möglichst viel, möglichst bald.
Das hat seinen Preis. Die Landschaft wird zum Kraftwerk, umgepflügt und industrialisiert. Eine Hauptrolle spielt dabei die Produktion von Biogas. Immer neue Kuppeln von Bioreaktoren sprießen aus dem Boden und oft gleich daneben: kilometerweit Mais, der ergiebigste Kraftstoff für die Ökomeiler. Er verändert nicht nur das Wendland, sondern weite Teile der Republik.
Die ökologischen Nebenwirkungen kennt kaum jemand besser als die Biologin Petra Bernardy. Sie lebt nördlich von Dannenberg in Hitzacker an der Elbe, ein Antiatomkreuz hängt an ihrem holzverkleideten Haus. »Ich bin für Biogas«, betont die Wissenschaftlerin, die unter anderem für das Bundesumweltministerium und das Biosphärenreservat Elbe forscht. Doch sie hadert mit den Folgen der Alternative: »Bitte keine weiteren Maisäcker mehr! Vor allem nicht mitten im Biosphärenreservat oder Vogelschutzgebiet!«
Bernardy zeigt auf eine Karte des Landkreises. Dreißig rosa Kreise leuchten darauf. Jeder steht für eine Biogasanlage und ihr Einzugsgebiet. In die wenigen freien Zonen zeichnet sie weitere Kreise: »Hier ist eine neue Anlage im Bau. Da ist eine genehmigt. Dort kommt noch eine hin, und da…« Das Wendland wird Gasland.
Viele der Biogasanlagen liegen in oder neben Naturschutzgebieten. Das ist erlaubt. Landwirtschaft ist in Biosphärenreservaten, Vogelschutzgebieten und Lebensräumen nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) willkommen, solange sie im Einklang mit der Natur betrieben wird. Doch weil die Milch von Weidekühen kaum mehr Gewinne bringt, satteln Landwirte um und erzeugen lieber Biostrom. Wenn sie ihn einspeisen, bekommen sie dafür eine hohe Vergütung, garantiert auf 20 Jahre. Und jeder Stromkunde finanziert gemäß dem gerade renovierten Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) die fortschreitende Industrialisierung der Landschaft mit.
Umweltverbände kritisieren schon seit Langem die lebensfeindlichen Monokulturen. Erst kürzlich geißelte der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz (LBV), Ludwig Sothmann, das EEG als »Auslöser der Vermaisung ganzer Regionen«. Der »ungesteuerte Wildwuchs bei den Biogasanlagen« beschleunige die Industrialisierung der Agrarwirtschaft.
Es ist paradox: Im Prinzip ist Biogas sinnvoll und wichtig für die Energiewende. Denn anders als der unstete Wind- und Solarstrom lässt es sich speichern, bei Flaute oder bedecktem Winterhimmel könnten die Bauern ihre Gasmotoren anwerfen und so Strom erzeugen. Die Wärme der Motoren ließe sich auch zum Heizen nutzen. Blockheizkraftwerke, so heißen die dezentralen Strom- und Wärmequellen, gelten als umweltfreundlich, sauber, flexibel und effizient.
Doch für die meisten Biogasanlagen trifft dieses Idealbild nicht zu. Im Gegenteil: Sie zerstören die Artenvielfalt, belasten die Umwelt und schaden teilweise sogar dem Klima. Das lässt sich belegen, Punkt für Punkt.
1. Zerstörung der Artenvielfalt
Petra Bernardy steuert ihr Auto durch die Landschaft ihrer Heimat. Noch dominiert vielerorts Grünland, doch immer wieder deutet sie auf Maisäcker links und rechts der Straße: »Das waren früher Weiden.« Auf dem neuen Elbdeich, nahe der alten Eisenbahnbrücke nach Dömitz, baut sie ihr Spektiv auf. Unten, auf der Landseite des Deiches, quaken Frösche. Qualmwasser, das unter dem Deich durchsickert, lässt wertvolle Flachgewässer entstehen. Früher gingen diese in weite Feuchtwiesen über – ein Dorado für Störche, Kiebitze, Lerchen. Davon ist nur ein schmaler Streifen am Qualmwasser geblieben. Schon dicht dahinter sprießen junge Maispflanzen. Auf einem hohen Pfahl thront ein Storchennest. Es ist leer. Von den einstigen Kiebitzschwärmen keine Spur.
In der Ferne steigt auf einem trockenen Maisfeld eine braune Wolke auf, als drehe sich dort eine Windhose. Doch kein Lüftchen weht. Mit dem Fernglas ist die Ursache auszumachen: Das aufgescheuchte Damwildrudel wirbelt massenhaft Staub auf. Sollte tatsächlich ein Sturm über das Land ziehen, wären Verwehungen unausweichlich. So wie im April in Mecklenburg-Vorpommern: Auf der A19 bei Rostock kollidierten Dutzende von Autos, weil ihre Fahrer nichts mehr sahen. Ein Sturm hatte den Staub von den offenen Ackerflächen herübergeweht. Mehrere Menschen starben.
Christian Foth deutet auf einen tief liegenden Maisacker am Ufer der Steinau. »Diese Senke steht am Ende des Winters jeweils unter Wasser«, sagt er. Sie sei ein Sammelbecken für Schmelzwasser und Drainagen aus den umgebenden Feldern. »Mit Pumpen wird sie trockengelegt, mit Gärresten aus der Biogasanlage gedüngt und zur Maiszucht genutzt«, erklärt Foth. Das nährstoffreiche Dreckwasser landet dann in der Steinau. Umweltschutz absurd: Die Gemeinschaft finanziert millionenteure Renaturierungen – und zugleich über Zwangsbeiträge agroindustrielle Gasquellen, die den Gewässerschutz aushebeln.
3. Erschreckende Klimabilanz

Die Gefährdung der Artenvielfalt und der Gewässer ließe sich allenfalls rechtfertigen, wenn Biogas hervorragend das Klima schützte. Doch gerade das ist oft fraglich. Zwar verbrennt Biogas klimaneutral, das entstehende Kohlendioxid haben ja Pflanzen zuvor aus der Luft geholt. Doch dem stehen erhebliche Klimabelastungen entgegen. So kostet es viel Energie, für eine Anlage Tausende Tonnen Mais anzubauen, ihn zu düngen, vor Schädlingen zu schützen, zu ernten, zu häckseln, zu transportieren, zu silieren, unter Umwälzen zu vergären und die gewaltigen Gärrestmengen wieder auf den Feldern zu verteilen.
Zudem treiben Biogasproduzenten ein heikles Spiel mit zwei potenten Treibhausgasen: Methan, der Energieträger im Biogas, befeuert den Treibhauseffekt 25-mal so stark wie CO2. Und Lachgas (N2O), das bei der Biogasproduktion entsteht, hat ein 300-mal so großes Treibhauspotenzial wie CO2. Methan kann in die Umwelt entweichen, Biogasanlagen sind nicht absolut dicht. Sie müssen bei Störungen zugänglich sein, etwa wenn ihr Rührwerk klemmt; oder sie lassen Gas ab, um Überdruck abzubauen. Zudem verbrennt Biogas wegen seiner geringen Qualität unvollständig im Motor. »Methanschlupf« heißt dieser Verlust.
Da die Gärreste nie voll vergoren sind, rülpsen und furzen überdies die sie zersetzenden Mikroben im Gärrestebecken munter weiter. Oft sind diese Becken nicht einmal abgedeckt. Weil Methan ein so hohes Treibhauspotenzial besitzt, genügen schon wenige Prozent Verlust, um die Klimabilanz kräftig zu verhageln. Dies passiert häufig, lässt sich jedoch kaum exakt beziffern, da Leckagen, Reparaturen oder Druckschwankungen schwer erfassbar sind. In der Fachliteratur werden Biogasverluste mit bis zu 15 Prozent beziffert.
Noch schwerer messbar sind die Lachgasemissionen. Sie entstehen hauptsächlich aus Gärresten und wenn die Felder mit Stickstoff (N) gedüngt werden. Mit dem Sauerstoff (O) aus der Luft produzieren Mikroben daraus N2O. Der Mais nimmt beim Heranwachsen nur einen Teil des üppigen Stickstoffangebots auf. Da sich große Felder schlecht ganzjährig komplett abdecken lassen, um ihre Lachgasemissionen zu messen, wird in Klimabilanzen ein Schätzwert benutzt: Etwa 1,25 Prozent des eingesetzten Stickstoffs werde in Lachgas umgewandelt. Vermutlich ist das jedoch viel zu niedrig bemessen.
Der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen veranschlagt neuerdings die Lachgasemissionen zwei- bis dreimal so hoch. Dann würden sie zur größten Klimabelastung, die Biogasanlagen regulär verursachen. Die Gesamtemissionen für diesen Biostrom liegen meist viel höher als jene für Ökostrom aus Wasser, Wind oder Sonne. Vergleicht man sie mit jenen moderner Kraftwerke, die fossiles Erdgas nutzen, dann wird klar: Strom aus Erdgas kann sogar klimaschonender sein als solcher aus Pflanzen.
Leider werden Biogasanlagen außerdem nicht als intelligente Lückenfüller für Ökostrom genutzt, sondern laufen stur rund um die Uhr. Dadurch verschwenden sie besonders im Sommer viel Wärme. Noch ein weiterer, wichtiger Aspekt wird in den Klimabilanzen für Biogas oft übersehen: die Änderung der Landnutzung. Wird Weideland umgepflügt zum Maisacker, dann enthält der Boden zunächst viel Humus. Der darin gespeicherte Kohlenstoff verwandelt sich durch verstärkten Luftkontakt in CO2. Je nach Bodentyp können diese Emissionen so hoch sein, dass man jahrelang Bioenergiepflanzen darauf anbauen muss, um allein diesen Klimaeffekt auszugleichen.
Der Gesetzgeber hat das Problem der Vermaisung erkannt, doch das neue EEG schiebt ihr nur einen allzu schwachen Riegel vor. Dabei ließen sich die Umweltschäden einfach vermeiden. Man müsste sich bloß an ein sozialökologisches Grundprinzip halten, das gerade international zum Standard wird: Landwirtschaft soll zuerst der Ernährung von Menschen dienen, dann Futter für Tiere liefern, dann Rohstoffe wie Baumwolle und erst zuletzt Energie aus Bioabfällen und -reststoffen. Das würde die staatlich geförderte Massenproduktion frischer Pflanzen für Biostrom verbieten. Es würde Vögeln wie dem Kiebitz und Gewässern wie der Steinau helfen. Und dem Klima auch.
Quelle: ZEIT ONLINE

Dienstag, 23. August 2011

Spielsuchtgefahr durch einen Selbsttest erkennen

Glücksspiele bergen ein hohes Suchtpotenzial. Erste Hinweise auf das eigene Spielverhalten gibt ein einfacher Selbsttest, der auf dem neuen Internetportal www.automatisch-verloren.de zu finden ist.
Das Portal soll Betroffenen und ihren Angehörigen bei dem Weg aus der Spielsucht helfen. Der Test zur ersten Selbsteinschätzung hat lediglich zwei Fragen: «Haben Sie jemals beim Spielen das Bedürfnis verspürt, immer mehr Geld einzusetzen?» und «Haben Sie jemals gegenüber Menschen, die Ihnen wichtig sind oder waren, über das Ausmaß Ihres Spielens lügen müssen?» Wer eine der oder beide mit «Ja» beantwortet, ist spielsuchtgefährdet - und sollte umgehend Hilfe in Anspruch nehmen, heißt es dort.
Die Seite bündelt wesentliche Fakten und Hintergründe zu den verschiedenen Glücksspielarten. Es wird erläutert, wie eine Glücksspielsucht entstehen kann und was Warnsignale für ein problematisches Spielverhalten sind. Träger sind die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen und die dortige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz.

Quelle: n-tv.de / dpa

Donnerstag, 18. August 2011

Weltweite Petition gegen die Änderung des Waldschutzgesetzes im Regenwald

Der Amazonas-Regenwald ist in großer Gefahr: Brasilien ist kurz davor, den Schutz seines Regenwaldes auszuhöhlen – wenn wir jetzt nicht handeln, könnte die Lunge unseres Planeten zu großen Teilen einer Verwüstung durch radikalen Kahlschlag zum Opfer fallen.
Dieser Vorstoß hat im ganzen Land Zorn und Proteste hervorgerufen. Und die Spannung steigt – um Kritik niederzuschlagen, haben von der Holzindustrie angeheuerte bewaffnete Schläger mehrere Umweltschützer ermordet. Aber die Bewegung lässt sich nicht kleinkriegen – in vier Tagen werden mutige Ureinwohner gewaltige Proteste in ganz Brasilien veranstalten und Maßnahmen fordern. Aus Insiderkreisen heißt es, dass Präsidentin Dima ein Veto in Erwägung ziehe, um die Gesetzesänderung abzulehnen.
79% der Brasilianer unterstützen Dilmas Veto gegen eine Änderung der Waldschutz-Gesetze und dieser innenpolitische Druck bewegt auch einige Regierungsmitglieder dazu, Dilma dabei zu unterstützen. Wir brauchen aber einen weltweiten Aufschrei der Solidarität mit den Menschen in Brasilien, um Dilma wirklich zu überzeugen. Unsere weltweite Petition wird weit sichtbar auf Spruchbändern zu sehen sein – an der Spitze der gewaltigen Proteste für den Schutz des Regenwaldes. Lassen Sie uns eine Million Unterschriften zusammenbekommen, und den Amazonas-Regenwald zu retten! Unterschreiben Sie die dringende Petition und leiten Sie die Aufforderung an alle weiter, die Sie kennen: 

http://www.avaaz.org/de/save_the_amazon_a/?vl

Die Menschen lieben Brasilien! Die Sonne, die Musik, Tanz, Fußball und die Natur – es ist ein Land, das Millionen in aller Welt inspiriert. Das ist der Grund, weshalb die nächste Weltmeisterschaft in Brasilien stattfindet, weshalb Rio die Olympiade 2016 ausrichtet und weshalb der ”Erdgipfel”, eine Konferenz, um das langsame Sterben unseres Planeten zu beenden, im kommenden Jahr in Brasilien stattfindet.

Unser Einsatz könnte nicht wichtiger sein – der Amazonas ist entscheidend für das Leben auf der Erde – 20% unseres Sauerstoffs und 60% unseres Frischwassers kommen aus diesem herrlichen Regenwald. Deshalb ist es so wichtig, dass wir alle zusammenstehen, um ihn zu schützen.

Doch Brasilien ist auch ein Land, das sich rasend schnell entwickelt und das darum kämpft, Millionen Menschen aus der Armut zu befreien. Und der Druck auf die Politiker ist enorm und viele wollen aus finanziellen Gründen der Abholzung zustimmen. Deshalb sind sie in diesen Tagen gefährlich nahe daran, Umweltschutzbestimmungen über den Haufen zu werfen. Einheimische Aktivisten werden ermordet, eingeschüchtert und zum Schwiegen gebracht. Es liegt an den Avaaz-Mitgliedern aus aller Welt, den Brasilianern zur Seite zu stehen ,und die brasilianischen Politiker dazu zu drängen, Stärke zu zeigen.

Viele von uns haben es im eigenen Land miterlebt, wie Wachstum auf Kosten unserer Natur erkauft wird, wie unser Wasser und unsere Luft verschmutzt werden und unsere Wälder sterben.

Doch für Brasilien gibt es eine Alternative. Dilmas Vorgänger hat die Abholzung massiv eingeschränkt und den internationalen Ruf des Landes als Führer beim Umweltschutz – bei gleichzeitigem großen Wirtschaftswachstum – gefestigt. Lassen Sie uns gemeinsam handeln und Dilma drängen in seine Fußstapfen zu treten – unterzeichnen Sie die Petition zur Rettung des Amazonasgebietes!
 

Quelle: Avaaz.org

Freitag, 12. August 2011

Gentechnik-Seilschaften und ihre Durchhalteversuche

Umfangreiche Feldbefreiungen, auch im gut bewachten Herz der deutschen Gentechnik- Seilschaften, fortwährend schlechte Umfragewerte und immer neue Enthüllungen von Betrügereien über Fälschungen und Schlampereien bis zu Verstößen gegen Sicherheitsauflagen machen der Gentechniklobby offenbar schwer zu schaffen. Laut denken immer mehr Firmen und ProtagonistInnen über den Umzug in gentechnikfreundlichere Staaten (so jedenfalls die Hoffnung) nach – in ständigem Wechsel mit Durchhalteparolen aller Art.
AgrogentechnikerInnen stehen mit dem Rücken an der Wand – argumentativ und real!
Wie tief die Verunsicherung in der nach Profiten gierenden Branche ist, zeigt der aktuelle Rückgriff in triefenden Fundamentalismus: Das, was GentechnikbefürworterInnen ihren GegnerInnen immer vorwerfen, ist bei Lobbyverbänden, Firmen und fördermittelabhängigen ForscherInnen inzwischen selbst zum Alltag geworden. Offenbar fehlen Argumente – und nun kommt auch noch eine Bedrängnis der eigenen Existenz hinzu, denn angesichts ausbleibender Erfolge, ständiger Fehlversuche und den öffentlichen Vorwürfen über Betrug, Fälschungen und Verstößen gegen Auflagen steht das Aus einer Technologie vor der Tür. Die Betroffenen reagieren, wie es einst die Atomlobby tat. Die damaligen Horrorgeschichten von ausgehenden Lichtern sind durch verhungernde Massen ausgetauscht, doch das Prinzip frei erfundener Angstmacherei bleibt gleich. Gleiches gilt für die Diffamierung des Gegners: Diese seien unsachlich, emotional und ideologisch. Doch wer genau hinschaut, erkennt hinter der Fassade dieser Angriffe den eigenen Fundamentalismus der GentechnikbefürworterInnen.
Nun, mit dem Rücken an der Wand, legen sie noch eine Schippe drauf – und bestiegen entschlossen den Höhepunkt rhetorischer Entgleisungen: Die Vergleiche mit dem Nationalssozialismus und die Phrasenmaschine des Terrorismus. Den Anfang machte der Schweizer Professor Klaus Ammann. Er ist keineswegs der unabhängige “Ökologieprofessor”, als der er von den GentechniklobbyistInnen oft beschrieben und, z.B. beim Thesenanschlag vor der Greenpeacezentrale in Hamburg oder als scheinbar neutraler Referent bei einer Gentechnik-Werbeveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung, vorgeschickt wird.
Vielmehr arbeitete er im Dienst von Monsanto, ist zentrale Figur in mehreren internationalen Lobbyverbänden wie der European Federation of Biotechnology (EFB) und der Public Research & Regulation Initiative (PRRI), und gründete mit anderen Lobbyisten zusammen den deutschen Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik (WGG). Ammann war der erste, der die Kritik an der Gentechnik mit Hetze und Vernichtung der Juden im Dritten Reich verglich.
Auf einem Pressegespräch “Nutzung der Grünen Gentechnik ist ethisch geboten!“ des Forums Grüne Vernunft behauptete Ammann, mit GentechnikkritikerInnen wäre Reden nicht möglich. Er könne das nur eine „ökofaschistische Grundhaltung“ nennen und fühle sich wegen der ständigen Kritik als „Genjude” – welch ein absurder Vergleich angesichts dessen, dass Ammann & Co. ihre bei der Bevölkerung überwiegend unerwünschte Arbeit in gut ausgestatteten, staatlichen Universitäten, mit (oft ergaunerten) Fördermillionen aus Steuergeldern und von staatlichen Ordnungstruppen und Gerichten verteidigt durchführen können. Trotzdem verbindet Ammann seine eigene ideologische Hetze noch mit dem Vorwurf, seiner KritikerInnen hätten “generell kein Fachwissen” und verträten nur “ideologische Positionen” (Quelle: Gen-ethischer Informationsdienst Juni 2011, S. 40f.).
Wenige Tage nach Ammann folgte Andreas Sentker. Er ist Ressortleiter Wissen bei der ZEIT. Viele seiner Texte strotzten bereits früher vor Ideologie, mitunter konnten ihm kapitale Fehler nachgewiesen werden. Nach den Feldbefreiungen des Juli 2011 servierte er seinen LeserInnen eine eigene Art von Fundamentalismus: Feldbefreiung sei Terror! Die Belohnung für diese Art von “Sachlichkeit” kam prompt: Sentker erhält den diesjährigen Journalismuspreis der Lobbyorganisation “InnoPlanta” – laut Ausschreibung für besonder objektiven Journalismus.
Schließlich schlug der Medizinwissenschaftler Reinhard Szibor von der Uni Magdeburg in die gleiche Kerbe und verband die wirren Vergleiche mit dem Nationalsozialismus mit vermeintlich brutaler Gewalt und ebenfalls den Phrasen von Terrorismus. Bei den Feldbefreiungen hätte mittels “massiver Gewalt gegen Personen” (obwohl nirgends von irgendwelchen Auseinandersetzungen oder Verletzungen berichtet wurde) der “Ökoterrorismus … eine neue Dimension angenommen”, schrieb Szibor in einem Leserbrief, der in der stets der Agrogentechnik wohlgesonnenen Tageszeitung “Volksstimme” einen guten Platz erhielt. Szibor witterte den “Rechtsstaat in Gefahr” – meinte damit aber nicht die Betrügereien und Fälschungen bei Genehmigungen und Förderanträgen für Genversuchsfelder, auch nicht die ständigen Abweichungen von Sicherheitsauflagen, sondern den Protest. Wer das Ende von Genfeldern fordere, handele im Sinne von “Terroristen”.
Dann hagelt es die üblichen NS-Vergleiche. Ob es “dann auch gut ins Bild passen würde, die einschlägigen wissenschaftlichen Bücher zu verbrennen”, zitiert Szibor den sich als “Genjude” verfolgt sehenden Ammann. Was er dabei vergaß: Es waren die Gentechnik-LobbyistInnen von InnoPlanta & Co., die die kritische Veröffentlichung “Organisierte Unverantwortlichkeit” verbieten wollten! Die MacherInnen der jetzt zerstörten Felder untersagten kritische Veranstaltungen an ihren Universitäten. Szibor packte noch einen Nazi-Vergleich obendrauf und verwies auf die Nobelpreisträgerin Nüsslein-Volkhard, die auch seit Jahren – obwohl ebenfalls nicht vom Fach – mit fundamentalistisch-ideologischen Beiträgen für die Agrogentechnik streitet. Sie beklagte, “dass aus Deutschland schon wieder Wissenschaftler in die USA emigrieren, weil hier die Forschungsfreiheit eingeschränkt wird”. Offenbar wollen sich die tatsächlich eher nach neuen Geldquellen jagenden WissenschaftlerInnen gerne in der Tradition von Einstein oder Oppenheimer suhlen und phantasieren “politische Überregulierungen und die terrorismusfördernden Hasskampagnen in unserem Lande” herbei. Terrorismusfördernde Hasskampagnen – auch das gefiel dem Lobbyverband InnoPlanta sofort. Auch Szibor und Nüsslein-Volhard erhalten je einen InnoPlanta-Preis im Jahr 2011 – das Triumvirat von Hetze und Fundamentalismus ist komplett!
InnoPlanta-Forum 2011: Seilschaften und Hetze? Am 5. und 6. September werden die benannten drei InnoPlanta-Preise vergeben für die Hetze über Terror und Vergleiche mit dem Nationalsozialismus. Drumherum findet ein Tagungsprogramm im wichtigsten Zentrum der Agrogentechnik in Deutschland statt, dem ursprünglich als UN-Nachhaltigkeitsprojekt sanierten, aber dann von den Gentechnik-Seilschaften übernommenen Hofgut von Üplingen. Direkt benachbart liegt der Schaugarten Üplingen, wo für gentechnisch veränderte Pflanzen geworden wird. Die Hälfte aller 2011 angemeldeten Felder waren hier geplant. Sie dienen allein der Propaganda – inmitten der sensiblen Börde, oft auch als Wiege der Saatzucht bezeichnet.
GentechnikkritikerInnen haben Protest angekündigt – und so werden die beiden Tage im beginnenden Herbst zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Seiten. Mit neuerlicher Hetze gegen die Protestierenden ist zu rechnen.
Quelle: ngo-online

Samstag, 23. Juli 2011

Neues Portal gegen den Etikettenschwindel im Lebensmittelbereich

Im Zeitalter von Analogkäse, Klebeschinken und ESL-Milch sind Hintergrundinformationen rund um Lebensmittel und deren Zutaten nötiger denn je. Hier setzt das neue Portal lebensmittelklarheit.de an – es gibt Verbrauchern aber auch Gelegenheit, Produkte zu melden, bei denen sie sich durch die Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht oder irregeführt fühlen.
Denn genau das ist angesichts vollmundiger Werbeversprechen und klangvoller Bezeichnungen häufig der Fall – falsche Erwartungen verlocken zum Kauf. Das neue Portal lebensmittelklarheit.de soll nun für mehr Durchblick sorgen: Es bietet Hintergrundinformationen für Verbraucher, die sich über die geltenden Vorschriften und gesetzlichen Regelungen in Sachen Lebensmittel-Kennzeichnung schlaumachen möchten.

Fragen gibt’s genug: Wie viel Leber muss in einer Leberwurst enthalten sein? Darf Schafskäse aus Kuhmilch gewonnen werden? Und muss Bananenschokolade Bananen enthalten? In einem Diskussionsbereich haben Nutzer zudem die Möglichkeit, sich mit Experten in Chats und Foren zum Thema Lebensmittel-Kennzeichnung auszutauschen. Begleitende Marktuntersuchungen und Verbraucherbefragungen sollen die im Internet gewonnenen Erkenntnisse überprüfen.

Das eigentliche Herzstück der Seite ist jedoch der „Produktbezogene Bereich“, den die Lebensmittelindustrie einen „Internet-Pranger“ nennt und gegen den sie seit Monaten Stimmung macht: Hier können Verbraucher konkrete Produktbeispiele melden, bei denen sie sich durch die Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht oder irregeführt sehen. Lebensmittel-Experten der Verbraucherzentrale Hessen, die gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband für lebensmittelklarheit.de inhaltlich verantwortlich ist, nehmen die eingereichten Beispiele dann unter die Lupe und beurteilen, ob beim gemeldeten Produkt Täuschungspotenzial besteht oder nicht. Wenn ja, gehen die entsprechenden Beschwerden unter Nennung des konkreten Produkts, mitsamt Produktbild und einer Einschätzung durch die Verbraucherschützer online. Der Hersteller bekommt Gelegenheit, binnen einer Frist eine Stellungnahme abzugeben; auch diese wird veröffentlicht.

Demnächst könnte in dieser unrühmlichen Aufzählung also der Joghurt vertreten sein, auf dessen Deckel Früchte abgebildet sind, der aber laut Zutatenverzeichnis statt Früchten nur natürliche Aromen enthält. Oder eine Speiseöl-Flasche, die den Eindruck vermittelt, es handle sich beim Inhalt um Sonnenblumenöl, bei der aber die botanische Herkunft des Öls nicht angegeben wird. Oder der Angebotsprospekt eines Händlers, der eine Seite mit „Angeboten aus unserer Region“ enthält, wobei nicht alle dort dargestellten Produkte aus der Region stammen.

Die Verbraucherschützer wissen allerdings: „Wenn Verbraucher sich durch die Art der Aufmachung getäuscht fühlen, muss es sich nicht unbedingt um Rechtsverstöße handeln.“ Das ist auch der Hauptgrund für die Lebensmittelindustrie, gegen die neue Seite Sturm zu laufen: Es sei nicht akzeptabel, dass Produkte, die rechtlich in Ordnung sind, auf der Internetseite auftauchen, nur weil sich Verbraucher getäuscht fühlten oder nicht genügend Hintergrundwissen hätten.

Die Industrie läuft Sturm gegen das Portal

Die Industrie fürchtet das Portal aber auch aus einem anderen Grund: Die Hersteller wittern drohende weitere Verschärfungen der Lebensmittel-Kennzeichnungspflicht, die Verbraucherschützer schon längst fordern. Die neue Internetseite solle „aufdecken, in welchen Fällen Rechtsvorschriften nicht ausreichen oder nicht konkret genug sind, um eine Verbrauchertäuschung auszuschließen“, heißt es denn auch im Projektvorstellungs-Papier der Verbraucherzentrale Hessen. Und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hofft ganz offiziell darauf, dass die Politik durch das neue Portal erfahre, „wo die Verbraucher der Schuh drückt“. Schließlich ist lebensmittelklarheit.de Teil der Ministeriums-Initiative „Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln“ und wird durch Ministeriumsgelder gefördert.

Wie erfolgreich die neue Seite sein wird, ist noch offen. Doch ein Blick auf www.abgespeist.de zeigt schon einmal, was möglich ist: „Denn Etiketten lügen wie gedruckt“ lautet der Untertitel der Seite, mit der Foodwatch die „Werbelügen auf Lebensmitteln“ entlarvt. Regelmäßig hinterfragt die Verbraucherschutz-Organisation, was Lebensmittelpackungen, Aufkleber und Etiketten versprechen – und scheut sich nicht, ihre für die Hersteller oft wenig schmeichelhaften Erkenntnisse publikumswirksam öffentlich zu machen. So bekam Ferrero für „den unverantwortlichen Versuch, die fett- und zuckerreiche Milch-Schnitte als ,leichte’ Zwischenmahlzeit zu verkaufen“, den „Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge 2011“ verliehen. Aber auch zahlreiche andere Lebensmittel und deren Produzenten hatten schon die zweifelhafte Ehre, genannt zu werden – in manchem Fall führte der öffentliche Protest von Verbrauchern sogar schon zur Änderung von Etiketten oder Rezepturen.
Quelle: geldsparen.de

Über folgende Portale können sich Verbraucher informieren und Einfluss nehmen:

www.foodwatch.de
http://www.lebensmittelklarheit.de
www.abgespeist.de

Sponsoren der Power-Boot-Rennen missachten freiwillige Vereinbarung zum Schutz der Wismarbucht

Lärmendes Spektakel - BUND fordert Verbot der Power-Boot-Rennen in der Wismarbucht vor Boltenhagen

Die Wismarbucht ist eines der bedeutendsten europäischen Schutzgebiete für bedrohte Vögel und Säugetiere an der Ostsee und vom Land Mecklenburg-Vorpommern als solches an die Europäische Kommission gemeldet und dort bestätigt worden. Vor sechs Jahren haben sich Nutzer der Wismarbucht mit der Umweltverwaltung des Landes auf eine freiwillige Vereinbarung verständigt, mit der sie sich verpflichten, das wertvolle Meeresgebiet schonend zu behandeln und damit dessen Naturschutz- und Erholungswert langfristig zu sichern

Aus Anlass des für Ende Juli (29.-31.7.2011) geplanten Power-Boot-Rennens („Poker-Run Weiße Wieck Boltenhagen“) in der Wismarbucht vor Boltenhagen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, bei Veranstaltern, Sponsoren und Genehmigungsbehörde, dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck, gegen die Durchführung der Veranstaltung protestiert und ein generelles Verbot derartiger Rennen in der Wismarbucht gefordert.

Arndt Müller, Naturschutzexperte des BUND, äußert sich wie folgt:
„Einzelne Veranstalter und Sponsoren irren sich, wenn sie glauben, dass die hiesigen Küstengewässer eine Rennstrecke für adrenalinhungrige Geschwindigkeitsfanatiker sind. Power-Boot-Rennen verlärmen die Meeresumwelt, beunruhigen und vertreiben hochgradig geschützte Meerestiere, wie Schweinswale, Seehunde und Kegelrobben. Diese Auswüchse der Spaßgesellschaft führen auf schnellstem Wege dazu, dass der Ruf der Wismarbucht als Urlaubsort für Naturfreunde ruiniert wird. Die Vereinbarung zwischen Wassersportlern, Anglern und Umweltbehörden zum Schutz der Wismarbucht wird damit zur Makulatur.“

Gegenüber dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck reklamiert der BUND, dass die Verträglichkeit des Bootsrennens mit den Naturschutzzielen des Gebietes nicht ausreichend untersucht wurde. Damit hat sich die Behörde über Naturschutzrecht hinweggesetzt. Auch sind die Umweltbehörden und Naturschutzverbände nicht umfassend angehört worden.
Besonders unverständlich ist aus Sicht des BUND, dass sich die TUI AG - Betreiberin des Hotelkomplexes "Weiße Wiek" Boltenhagen - als Hauptsponsor der umweltschädigenden Veranstaltung betätigt. Mit einer eigenen Abteilung "Umweltmanagement" versucht der Konzern das Bild eines Konzerns zu vermitteln, der sich für Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität einsetzt. So heißt es auf der Internetseite der TUI AG: "Unsere strategische Zielsetzung ist nicht die kurzfristige Vermarktung von Schutzgebieten, sondern die langfristige dauerhafte InWertsetzung von biologischer Vielfalt als das Natur-Kapitalvermögen von Urlaubsregionen, um damit die natürlichen Grundlagen des Tourismus zu erhalten." Nach Auffassung des BUND wirken Power-Boot-Rennen in der Wismarbucht dieser Zielstellung eindeutig entgegen.

Jan Barkowski, Meeresschutzexperte und Mitarbeiter im BUND-Projekt „Das Grüne Band an der Ostsee“:

„Der BUND fordert seit langem die Einstellung von Power-Boot-Rennen auf der Ostsee. Besonders in den NATURA-2000 Schutzgebieten dürfen solche Veranstaltungen nicht stattfinden. Im Fall der Wismarbucht kommt es zur Gefährdung vieler Vogelarten, die sich derzeit in der Mauser befinden und somit flugunfähig sind. Die Bundes- und Landespolitik muss hier ganz klare Grenzen setzen.“

Hintergrund:

Nach den Veranstaltungen in den Jahren 2009 und 2010 soll nun zum dritten Mal eine Power-Boot-Rennveranstaltung auf den Küstengewässern vor Boltenhagen stattfinden. Im Rahmenprogramm sind ebenfalls Hubschrauberrundflüge geplant. Veranstalter sind unter anderem Unternehmen, wie die „Offshore Performance Ibiza“ mit Sitz auf der größtenteils auf Massentourismus ausgerichteten spanischen Insel. Diese Unternehmen wollen nach eigenen Aussagen „die Boatshow in Boltenhagen zu einer festen Institution für alle machen, die das Interesse für die schnellen Boote teilen.“ Hauptsponsor der Power-Boot-Rennen auf der Wismarbucht ist die TUI AG, die vor Ort mehrere Hotels betreibt. Das weltweit agierende Reiseunternehmen wirbt für sich mit einer eigenen Abteilung "Umweltmanagement", die sich für Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt engagieren will: http://www.tui-group.com/de/nachhaltigkeit/umweltmanagement


Auch in diesem Jahr sollen rund 11 Meter lange Boote mit einer Leistung von bis zu 2000 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h an den Start gehen. Dabei reden die Veranstalter gern, um die Konflikte mit der Meeresumwelt zu verharmlosen, bei den so genannten „Poker-Runs“ von Geschicklichkeitsrennen, bei denen es nicht laut zugehe. Ihre eigenen Veranstaltungsberichte und Werbungen sind jedoch gezielt auf das Erleben von PS-starken Motoren und Hochgeschwindigkeit ausgerichtet. Da heißt es „100 Meilen Adrenalin“ oder „unvergesslichen 100mph Geschwindigkeitsrausch“, nachzulesen unter http://www.pokerrun-boltenhagen.de/

Quelle: BUND SN

Freitag, 22. Juli 2011

Gesundheitsgefährdung durch Dämmplatten

Asthma, Allergien - immer mehr Bewohner von stark gedämmten Häusern klagen über gesundheitliche Probleme durch steigenden Schimmelpilzbefall. Dennoch will die Bundesregierung die Dämmung von Miethäusern und Eigenheimen vorantreiben, um den Heizenergieverbrauch und die CO2-Emissionen zum Schutz des Klimas zu senken. Lt. Bericht  der WELT ONLINE sieht die Situation in den USA ganz anders aus: Dort haben mehrere Bundesstaaten die Dämmung von Wohnimmobilien durch vorgefertigte Platten aus Polystyrol, Polyurethan, Glas- oder Steinwolle verboten - um die Gesundheit der Bewohner zu schützen

Weiterführende Informationen gibt es hier

Dienstag, 19. Juli 2011

EU beschließt Vereinheitlichung von Lebensmitteletiketten

Die EU beschließt eine Neuverordnung zur Vereinheitlichung von Lebensmitteletiketten, die voraussichtlich Mitte November 2011 in Kraft tritt. Verbraucherfreundlicher wird die Deklaration von Lebensmitteln u.a. durch die verbesserte Kennzeichung von Allergen und Produktnachahmungen.
Quelle: aid.de

Weitere Informationen

Mittwoch, 13. Juli 2011

Hummelsterben aufgrund Nahrungsmangel

Münster (SMS) Zurzeit melden sich beim städtischen Amt für Grünflächen und Umweltschutz immer wieder besorgte Bürgerinnen und Bürger, die unter den Linden im Stadtgebiet zahlreiche tote oder sterbende Hummeln entdeckt haben. "Viele Anrufer vermuten, dass die Tiere sich vergiftet haben. Das ist aber nicht der Fall", stellt Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz klar. "Die Hummeln sind verhungert. Das Angebot an Nektar reicht nicht aus, um die Hummelvölker jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung zu ernähren."

Zahlreiche Arbeiterinnen und die für die Gründung neuer Völker so wichtigen Jungköniginnen sind geschlüpft und suchen in diesen Tagen in der näheren Umgebung ihrer Nester nach Nahrung. Diese finden sie jetzt fast nur noch in den Lindenblüten. Da die Bäume aber trotz reichlicher Nektarproduktion für die Fülle hungriger "Rüssel" nicht genügend Nahrung anbieten können, sterben viele erschöpfte Hummeln unter den blüten- und nektarreichen Linden.

In diesem Jahr ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt. Auch ist die Blütezeit der Pflanzen etwa 14 Tage früher als sonst üblich. Mit dem gleichen Problem haben auch die Honigbienen und somit auch die Imker zu kämpfen. Dr. Werner Mühlen vom Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer NRW in Münster weist darauf hin, dass einzelne Völker bis zu einem Kilogramm Honig pro Tag aufbrauchen, wenn sie nicht mit einer Zuckerlösung gefüttert werden.

Abhilfe kann das vermehrte Anpflanzen von Linden schaffen, der spät blühenden Silberlinde kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Auch sollten in den Gärten mehr blühende Stauden wie zum Beispiel Lavendel, Rosmarin, Salbei, Baldrian, Ehrenpreis oder verschiedene Disteln angepflanzt werden, rät Dirk Dreier. Ein weiterer Tipp: Wenn zumindest ein Teil des Rasens etwas länger stehen bleibt, kommen Weißklee, Gänseblümchen oder Braunelle zur Blüte und bieten Nahrung für Hummeln und Bienen.

Quelle: Stadt Münster, Presse- und Informatinsamt

Samstag, 9. Juli 2011

Australische Regierung erlaubt Shell Gas-Bohrungen am UNESCO Welterbe Ningaloo Reef

Geplante Gas-Bohrungen von Shell am australischen UNESCO Welterbe Ningaloo Reef sorgen für Empörung bei Umweltschützern. Sie sehen das Ningaloo Korallenriff in Gefahr. Die australische Regierung hat dem Energie-Unternehmen Royal Dutch Shell die Erlaubnis erteilt, Gas-Bohrungen in der Nähe des zum UNESCO Welterbe zählenden Ningaloo Korallenriffs durchzuführen.

Das Ningaloo Reef hat eine wichtige Bedeutung als Ökosystem. Es gehört zum Ningaloo Wasserpark und ist Heimat von zahlreichen Tierarten. Etwa 22 Korallen-Arten bilden das Grundgerüst des marinen Ökosystems, in dem unter anderem tropische Fische, Meeresschildkröten, Rochen, Haie und Wale leben. Mögliche Umweltschäden durch die geplanten Gas-Bohrungen von Royal Dutch Shell könnten also katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem Ningaloo Reef haben. Diese Sorge treibt die Umweltschützer in ihrem Protest an. Umweltschutz-Organisationen wie der WWF werfen der australischen Regierung insbesondere vor, keine vollständige Umwelt-Studie vom Energie-Unternehmen Shell eingefordert zu haben. Tony Burke, der Umwelt-Minister Australiens, gab an, dass die Experten des Umwelt-Ministeriums dies nicht für nötig gehalten hätten. Pressesprecher von Shell Australia beteuerten, dass sich das Energie-Unternehmen der Verantwortung für die Umwelt bewusst sei und keine negativen Folgen für das Ningaloo Riff zu befürchten seien. Daran haben Umweltschutz-Organisation ihren Zweifel. Paul Gamblin, Leiter von WWF Western Australia, brachte seine Befürchtungen und die vieler anderer Umweltschützer mit einer sarkastischen Aussage zum Ausdruck. „BP habe den Menschen in den USA auch versichert, dass seine Bohrungen im Golf von Mexiko sicher seien und wir wissen was dort passiert ist“, so sein Kommentar.
Weitere Informationen

Freitag, 8. Juli 2011

Gentechnikfreies Soja aus Brasilien

Kühe im Stall Tiere in der EU bekommen viel gentechnisch veränderte Soja zu fressen. Das könnte sich bald ändern.
Die steigende Nachfrage nach gentechnikfreier Soja führt bei Brasiliens Produzenten zu einem steigenden Interesse an gentechnikfreiem Anbau. Um diese Entwicklung voranzubringen, haben der deutsche Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und der brasilianische Verband gentechnikfreier Sojaproduzenten ABRANGE eine engere Zusammenarbeit vereinbart.
Der Behauptung, es gäbe nicht genug gentechnikfreie Ware auf dem Weltmarkt, widersprechen die Verbände ganz klar. Die Erzeuger von ABRANGE produzieren jedes Jahr ca. acht Millionen Tonnen Sojabohnen, woraus knapp sechs Millionen Tonnen Sojaschrot gewonnen werden können. Dies ist mehr als die gesamte deutsche Landwirtschaft für Tierfutter jährlich benötigt. Und es gibt noch weitere Produzenten, die gentechnikfreie Ware anbieten. Problematisch für deren Planung ist nur, dass ihnen das Wissen über den zukünftigen Bedarf europäischer Abnehmer fehlt. Der VLOG kann ihnen mehr Sicherheit geben: „Die Nachfrage nach gentechnikfreiem Sojamehl wird definitiv zunehmen, auf Grund der Tatsache, dass immer mehr Ohne Gentechnik-Produkte angeboten werden", so VLOG-Vorstandsmitglied Jochen Koester.

Quelle: Informationsdienst Gentechnik