Samstag, 23. Juli 2011

Neues Portal gegen den Etikettenschwindel im Lebensmittelbereich

Im Zeitalter von Analogkäse, Klebeschinken und ESL-Milch sind Hintergrundinformationen rund um Lebensmittel und deren Zutaten nötiger denn je. Hier setzt das neue Portal lebensmittelklarheit.de an – es gibt Verbrauchern aber auch Gelegenheit, Produkte zu melden, bei denen sie sich durch die Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht oder irregeführt fühlen.
Denn genau das ist angesichts vollmundiger Werbeversprechen und klangvoller Bezeichnungen häufig der Fall – falsche Erwartungen verlocken zum Kauf. Das neue Portal lebensmittelklarheit.de soll nun für mehr Durchblick sorgen: Es bietet Hintergrundinformationen für Verbraucher, die sich über die geltenden Vorschriften und gesetzlichen Regelungen in Sachen Lebensmittel-Kennzeichnung schlaumachen möchten.

Fragen gibt’s genug: Wie viel Leber muss in einer Leberwurst enthalten sein? Darf Schafskäse aus Kuhmilch gewonnen werden? Und muss Bananenschokolade Bananen enthalten? In einem Diskussionsbereich haben Nutzer zudem die Möglichkeit, sich mit Experten in Chats und Foren zum Thema Lebensmittel-Kennzeichnung auszutauschen. Begleitende Marktuntersuchungen und Verbraucherbefragungen sollen die im Internet gewonnenen Erkenntnisse überprüfen.

Das eigentliche Herzstück der Seite ist jedoch der „Produktbezogene Bereich“, den die Lebensmittelindustrie einen „Internet-Pranger“ nennt und gegen den sie seit Monaten Stimmung macht: Hier können Verbraucher konkrete Produktbeispiele melden, bei denen sie sich durch die Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht oder irregeführt sehen. Lebensmittel-Experten der Verbraucherzentrale Hessen, die gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband für lebensmittelklarheit.de inhaltlich verantwortlich ist, nehmen die eingereichten Beispiele dann unter die Lupe und beurteilen, ob beim gemeldeten Produkt Täuschungspotenzial besteht oder nicht. Wenn ja, gehen die entsprechenden Beschwerden unter Nennung des konkreten Produkts, mitsamt Produktbild und einer Einschätzung durch die Verbraucherschützer online. Der Hersteller bekommt Gelegenheit, binnen einer Frist eine Stellungnahme abzugeben; auch diese wird veröffentlicht.

Demnächst könnte in dieser unrühmlichen Aufzählung also der Joghurt vertreten sein, auf dessen Deckel Früchte abgebildet sind, der aber laut Zutatenverzeichnis statt Früchten nur natürliche Aromen enthält. Oder eine Speiseöl-Flasche, die den Eindruck vermittelt, es handle sich beim Inhalt um Sonnenblumenöl, bei der aber die botanische Herkunft des Öls nicht angegeben wird. Oder der Angebotsprospekt eines Händlers, der eine Seite mit „Angeboten aus unserer Region“ enthält, wobei nicht alle dort dargestellten Produkte aus der Region stammen.

Die Verbraucherschützer wissen allerdings: „Wenn Verbraucher sich durch die Art der Aufmachung getäuscht fühlen, muss es sich nicht unbedingt um Rechtsverstöße handeln.“ Das ist auch der Hauptgrund für die Lebensmittelindustrie, gegen die neue Seite Sturm zu laufen: Es sei nicht akzeptabel, dass Produkte, die rechtlich in Ordnung sind, auf der Internetseite auftauchen, nur weil sich Verbraucher getäuscht fühlten oder nicht genügend Hintergrundwissen hätten.

Die Industrie läuft Sturm gegen das Portal

Die Industrie fürchtet das Portal aber auch aus einem anderen Grund: Die Hersteller wittern drohende weitere Verschärfungen der Lebensmittel-Kennzeichnungspflicht, die Verbraucherschützer schon längst fordern. Die neue Internetseite solle „aufdecken, in welchen Fällen Rechtsvorschriften nicht ausreichen oder nicht konkret genug sind, um eine Verbrauchertäuschung auszuschließen“, heißt es denn auch im Projektvorstellungs-Papier der Verbraucherzentrale Hessen. Und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hofft ganz offiziell darauf, dass die Politik durch das neue Portal erfahre, „wo die Verbraucher der Schuh drückt“. Schließlich ist lebensmittelklarheit.de Teil der Ministeriums-Initiative „Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln“ und wird durch Ministeriumsgelder gefördert.

Wie erfolgreich die neue Seite sein wird, ist noch offen. Doch ein Blick auf www.abgespeist.de zeigt schon einmal, was möglich ist: „Denn Etiketten lügen wie gedruckt“ lautet der Untertitel der Seite, mit der Foodwatch die „Werbelügen auf Lebensmitteln“ entlarvt. Regelmäßig hinterfragt die Verbraucherschutz-Organisation, was Lebensmittelpackungen, Aufkleber und Etiketten versprechen – und scheut sich nicht, ihre für die Hersteller oft wenig schmeichelhaften Erkenntnisse publikumswirksam öffentlich zu machen. So bekam Ferrero für „den unverantwortlichen Versuch, die fett- und zuckerreiche Milch-Schnitte als ,leichte’ Zwischenmahlzeit zu verkaufen“, den „Goldenen Windbeutel für die dreisteste Werbelüge 2011“ verliehen. Aber auch zahlreiche andere Lebensmittel und deren Produzenten hatten schon die zweifelhafte Ehre, genannt zu werden – in manchem Fall führte der öffentliche Protest von Verbrauchern sogar schon zur Änderung von Etiketten oder Rezepturen.
Quelle: geldsparen.de

Über folgende Portale können sich Verbraucher informieren und Einfluss nehmen:

www.foodwatch.de
http://www.lebensmittelklarheit.de
www.abgespeist.de

Sponsoren der Power-Boot-Rennen missachten freiwillige Vereinbarung zum Schutz der Wismarbucht

Lärmendes Spektakel - BUND fordert Verbot der Power-Boot-Rennen in der Wismarbucht vor Boltenhagen

Die Wismarbucht ist eines der bedeutendsten europäischen Schutzgebiete für bedrohte Vögel und Säugetiere an der Ostsee und vom Land Mecklenburg-Vorpommern als solches an die Europäische Kommission gemeldet und dort bestätigt worden. Vor sechs Jahren haben sich Nutzer der Wismarbucht mit der Umweltverwaltung des Landes auf eine freiwillige Vereinbarung verständigt, mit der sie sich verpflichten, das wertvolle Meeresgebiet schonend zu behandeln und damit dessen Naturschutz- und Erholungswert langfristig zu sichern

Aus Anlass des für Ende Juli (29.-31.7.2011) geplanten Power-Boot-Rennens („Poker-Run Weiße Wieck Boltenhagen“) in der Wismarbucht vor Boltenhagen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, bei Veranstaltern, Sponsoren und Genehmigungsbehörde, dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck, gegen die Durchführung der Veranstaltung protestiert und ein generelles Verbot derartiger Rennen in der Wismarbucht gefordert.

Arndt Müller, Naturschutzexperte des BUND, äußert sich wie folgt:
„Einzelne Veranstalter und Sponsoren irren sich, wenn sie glauben, dass die hiesigen Küstengewässer eine Rennstrecke für adrenalinhungrige Geschwindigkeitsfanatiker sind. Power-Boot-Rennen verlärmen die Meeresumwelt, beunruhigen und vertreiben hochgradig geschützte Meerestiere, wie Schweinswale, Seehunde und Kegelrobben. Diese Auswüchse der Spaßgesellschaft führen auf schnellstem Wege dazu, dass der Ruf der Wismarbucht als Urlaubsort für Naturfreunde ruiniert wird. Die Vereinbarung zwischen Wassersportlern, Anglern und Umweltbehörden zum Schutz der Wismarbucht wird damit zur Makulatur.“

Gegenüber dem Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck reklamiert der BUND, dass die Verträglichkeit des Bootsrennens mit den Naturschutzzielen des Gebietes nicht ausreichend untersucht wurde. Damit hat sich die Behörde über Naturschutzrecht hinweggesetzt. Auch sind die Umweltbehörden und Naturschutzverbände nicht umfassend angehört worden.
Besonders unverständlich ist aus Sicht des BUND, dass sich die TUI AG - Betreiberin des Hotelkomplexes "Weiße Wiek" Boltenhagen - als Hauptsponsor der umweltschädigenden Veranstaltung betätigt. Mit einer eigenen Abteilung "Umweltmanagement" versucht der Konzern das Bild eines Konzerns zu vermitteln, der sich für Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität einsetzt. So heißt es auf der Internetseite der TUI AG: "Unsere strategische Zielsetzung ist nicht die kurzfristige Vermarktung von Schutzgebieten, sondern die langfristige dauerhafte InWertsetzung von biologischer Vielfalt als das Natur-Kapitalvermögen von Urlaubsregionen, um damit die natürlichen Grundlagen des Tourismus zu erhalten." Nach Auffassung des BUND wirken Power-Boot-Rennen in der Wismarbucht dieser Zielstellung eindeutig entgegen.

Jan Barkowski, Meeresschutzexperte und Mitarbeiter im BUND-Projekt „Das Grüne Band an der Ostsee“:

„Der BUND fordert seit langem die Einstellung von Power-Boot-Rennen auf der Ostsee. Besonders in den NATURA-2000 Schutzgebieten dürfen solche Veranstaltungen nicht stattfinden. Im Fall der Wismarbucht kommt es zur Gefährdung vieler Vogelarten, die sich derzeit in der Mauser befinden und somit flugunfähig sind. Die Bundes- und Landespolitik muss hier ganz klare Grenzen setzen.“

Hintergrund:

Nach den Veranstaltungen in den Jahren 2009 und 2010 soll nun zum dritten Mal eine Power-Boot-Rennveranstaltung auf den Küstengewässern vor Boltenhagen stattfinden. Im Rahmenprogramm sind ebenfalls Hubschrauberrundflüge geplant. Veranstalter sind unter anderem Unternehmen, wie die „Offshore Performance Ibiza“ mit Sitz auf der größtenteils auf Massentourismus ausgerichteten spanischen Insel. Diese Unternehmen wollen nach eigenen Aussagen „die Boatshow in Boltenhagen zu einer festen Institution für alle machen, die das Interesse für die schnellen Boote teilen.“ Hauptsponsor der Power-Boot-Rennen auf der Wismarbucht ist die TUI AG, die vor Ort mehrere Hotels betreibt. Das weltweit agierende Reiseunternehmen wirbt für sich mit einer eigenen Abteilung "Umweltmanagement", die sich für Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt engagieren will: http://www.tui-group.com/de/nachhaltigkeit/umweltmanagement


Auch in diesem Jahr sollen rund 11 Meter lange Boote mit einer Leistung von bis zu 2000 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h an den Start gehen. Dabei reden die Veranstalter gern, um die Konflikte mit der Meeresumwelt zu verharmlosen, bei den so genannten „Poker-Runs“ von Geschicklichkeitsrennen, bei denen es nicht laut zugehe. Ihre eigenen Veranstaltungsberichte und Werbungen sind jedoch gezielt auf das Erleben von PS-starken Motoren und Hochgeschwindigkeit ausgerichtet. Da heißt es „100 Meilen Adrenalin“ oder „unvergesslichen 100mph Geschwindigkeitsrausch“, nachzulesen unter http://www.pokerrun-boltenhagen.de/

Quelle: BUND SN

Freitag, 22. Juli 2011

Gesundheitsgefährdung durch Dämmplatten

Asthma, Allergien - immer mehr Bewohner von stark gedämmten Häusern klagen über gesundheitliche Probleme durch steigenden Schimmelpilzbefall. Dennoch will die Bundesregierung die Dämmung von Miethäusern und Eigenheimen vorantreiben, um den Heizenergieverbrauch und die CO2-Emissionen zum Schutz des Klimas zu senken. Lt. Bericht  der WELT ONLINE sieht die Situation in den USA ganz anders aus: Dort haben mehrere Bundesstaaten die Dämmung von Wohnimmobilien durch vorgefertigte Platten aus Polystyrol, Polyurethan, Glas- oder Steinwolle verboten - um die Gesundheit der Bewohner zu schützen

Weiterführende Informationen gibt es hier

Dienstag, 19. Juli 2011

EU beschließt Vereinheitlichung von Lebensmitteletiketten

Die EU beschließt eine Neuverordnung zur Vereinheitlichung von Lebensmitteletiketten, die voraussichtlich Mitte November 2011 in Kraft tritt. Verbraucherfreundlicher wird die Deklaration von Lebensmitteln u.a. durch die verbesserte Kennzeichung von Allergen und Produktnachahmungen.
Quelle: aid.de

Weitere Informationen

Mittwoch, 13. Juli 2011

Hummelsterben aufgrund Nahrungsmangel

Münster (SMS) Zurzeit melden sich beim städtischen Amt für Grünflächen und Umweltschutz immer wieder besorgte Bürgerinnen und Bürger, die unter den Linden im Stadtgebiet zahlreiche tote oder sterbende Hummeln entdeckt haben. "Viele Anrufer vermuten, dass die Tiere sich vergiftet haben. Das ist aber nicht der Fall", stellt Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz klar. "Die Hummeln sind verhungert. Das Angebot an Nektar reicht nicht aus, um die Hummelvölker jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung zu ernähren."

Zahlreiche Arbeiterinnen und die für die Gründung neuer Völker so wichtigen Jungköniginnen sind geschlüpft und suchen in diesen Tagen in der näheren Umgebung ihrer Nester nach Nahrung. Diese finden sie jetzt fast nur noch in den Lindenblüten. Da die Bäume aber trotz reichlicher Nektarproduktion für die Fülle hungriger "Rüssel" nicht genügend Nahrung anbieten können, sterben viele erschöpfte Hummeln unter den blüten- und nektarreichen Linden.

In diesem Jahr ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt. Auch ist die Blütezeit der Pflanzen etwa 14 Tage früher als sonst üblich. Mit dem gleichen Problem haben auch die Honigbienen und somit auch die Imker zu kämpfen. Dr. Werner Mühlen vom Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer NRW in Münster weist darauf hin, dass einzelne Völker bis zu einem Kilogramm Honig pro Tag aufbrauchen, wenn sie nicht mit einer Zuckerlösung gefüttert werden.

Abhilfe kann das vermehrte Anpflanzen von Linden schaffen, der spät blühenden Silberlinde kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Auch sollten in den Gärten mehr blühende Stauden wie zum Beispiel Lavendel, Rosmarin, Salbei, Baldrian, Ehrenpreis oder verschiedene Disteln angepflanzt werden, rät Dirk Dreier. Ein weiterer Tipp: Wenn zumindest ein Teil des Rasens etwas länger stehen bleibt, kommen Weißklee, Gänseblümchen oder Braunelle zur Blüte und bieten Nahrung für Hummeln und Bienen.

Quelle: Stadt Münster, Presse- und Informatinsamt

Samstag, 9. Juli 2011

Australische Regierung erlaubt Shell Gas-Bohrungen am UNESCO Welterbe Ningaloo Reef

Geplante Gas-Bohrungen von Shell am australischen UNESCO Welterbe Ningaloo Reef sorgen für Empörung bei Umweltschützern. Sie sehen das Ningaloo Korallenriff in Gefahr. Die australische Regierung hat dem Energie-Unternehmen Royal Dutch Shell die Erlaubnis erteilt, Gas-Bohrungen in der Nähe des zum UNESCO Welterbe zählenden Ningaloo Korallenriffs durchzuführen.

Das Ningaloo Reef hat eine wichtige Bedeutung als Ökosystem. Es gehört zum Ningaloo Wasserpark und ist Heimat von zahlreichen Tierarten. Etwa 22 Korallen-Arten bilden das Grundgerüst des marinen Ökosystems, in dem unter anderem tropische Fische, Meeresschildkröten, Rochen, Haie und Wale leben. Mögliche Umweltschäden durch die geplanten Gas-Bohrungen von Royal Dutch Shell könnten also katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem Ningaloo Reef haben. Diese Sorge treibt die Umweltschützer in ihrem Protest an. Umweltschutz-Organisationen wie der WWF werfen der australischen Regierung insbesondere vor, keine vollständige Umwelt-Studie vom Energie-Unternehmen Shell eingefordert zu haben. Tony Burke, der Umwelt-Minister Australiens, gab an, dass die Experten des Umwelt-Ministeriums dies nicht für nötig gehalten hätten. Pressesprecher von Shell Australia beteuerten, dass sich das Energie-Unternehmen der Verantwortung für die Umwelt bewusst sei und keine negativen Folgen für das Ningaloo Riff zu befürchten seien. Daran haben Umweltschutz-Organisation ihren Zweifel. Paul Gamblin, Leiter von WWF Western Australia, brachte seine Befürchtungen und die vieler anderer Umweltschützer mit einer sarkastischen Aussage zum Ausdruck. „BP habe den Menschen in den USA auch versichert, dass seine Bohrungen im Golf von Mexiko sicher seien und wir wissen was dort passiert ist“, so sein Kommentar.
Weitere Informationen

Freitag, 8. Juli 2011

Gentechnikfreies Soja aus Brasilien

Kühe im Stall Tiere in der EU bekommen viel gentechnisch veränderte Soja zu fressen. Das könnte sich bald ändern.
Die steigende Nachfrage nach gentechnikfreier Soja führt bei Brasiliens Produzenten zu einem steigenden Interesse an gentechnikfreiem Anbau. Um diese Entwicklung voranzubringen, haben der deutsche Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und der brasilianische Verband gentechnikfreier Sojaproduzenten ABRANGE eine engere Zusammenarbeit vereinbart.
Der Behauptung, es gäbe nicht genug gentechnikfreie Ware auf dem Weltmarkt, widersprechen die Verbände ganz klar. Die Erzeuger von ABRANGE produzieren jedes Jahr ca. acht Millionen Tonnen Sojabohnen, woraus knapp sechs Millionen Tonnen Sojaschrot gewonnen werden können. Dies ist mehr als die gesamte deutsche Landwirtschaft für Tierfutter jährlich benötigt. Und es gibt noch weitere Produzenten, die gentechnikfreie Ware anbieten. Problematisch für deren Planung ist nur, dass ihnen das Wissen über den zukünftigen Bedarf europäischer Abnehmer fehlt. Der VLOG kann ihnen mehr Sicherheit geben: „Die Nachfrage nach gentechnikfreiem Sojamehl wird definitiv zunehmen, auf Grund der Tatsache, dass immer mehr Ohne Gentechnik-Produkte angeboten werden", so VLOG-Vorstandsmitglied Jochen Koester.

Quelle: Informationsdienst Gentechnik

Neues Förderprogramm der KfW für Energieberatung kleiner und mittlerer Unternehmen

Die IHK Reutlingen weist daraufhin, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Großteil der Beratungskosten übernimmt, wenn kleine und mittlere Unternehmen geprüfte Energieberater einsetzen.

Durch effiziente Arbeitsprozesse lässt sich Energie sparen. Doch herauszufinden, wo in der Produktion oder im Gebäude Energie verloren geht und eingespart werden könnte, erscheint nicht so einfach. "Ein geprüfter Energieberater kennt die versteckten Energiefresser und berät das Unternehmen individuell", sagt IHK-Energieexperte Dr. Albrecht Walcher. "Das lohnt sich für das Unternehmen auf alle Fälle!"

Das Förderprogramm "Energieeffizienz in KMU" der KfW-Bankengruppe bezuschusst den Einsatz eines Beraters mit 80 Prozent. Wenn der Berater für zwei Einsatztage 1600 Euro in Rechnung stellt, muss das geförderte Unternehmen nur 320 Euro für die so genannte Initialberatung bezahlen. Für eine Detailberatung im Umfang von bis zu zehn Tagen übernimmt die KfW 60 Prozent der Beraterkosten. Die IHK ist für das Förderprogramm Regionalpartner und nimmt die ausgefüllten Anträge entgegen. Antragsvordrucke stehen auf der Online-Antrags-Plattform der KfW bereit.

Quelle: Südwest Presse

Donnerstag, 7. Juli 2011

China will zehn hochgiftige Insektizide verbieten

China will bis Ende des Jahres zehn hochtoxische Insektizide verbieten, wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Mit dem Schritt sollen die Sicherheit von landwirtschaftlichen Produkten und der Umweltschutz verbessert werden.
Die zuständigen Behörden überlegen sich zudem, zwölf weitere Insektizide zu verbieten. Da es derzeit jedoch keine Substanzen gibt, mit denen sie ersetzt werden können, wollen die Experten zuerst untersuchen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen dieses erweiterte Verbot mit sich bringen könnte.  Über 400 Firmen und rund 900 Produkte wurden registriert, die auf den 22 hochgiftigen Insektizid-Arten basieren. Die Substanzen werden hauptsächlich in der Reis- und Baumwollproduktion benutzt.
Die Regierung werde ab dem genannten Stichtag mit harter Hand gegen die illegale Produktion und den illegalen Verkauf von verbotenen Insektenvernichtungsmittel vorgehen. Deren Verwendung hat laut Zhou in der Vergangenheit dazu geführt, dass Menschen und Tiere erkrankten.
Quelle: Xinhua

Ohne Schmerzen zu perfekten Zähnen

Der Tübinger Kieferorthopäde Thomas Ney hat  eine "schonende Zahnspange" erfunden, die die natürlichen Kaukräfte nutzt. Hierfür wurde ihm gestern der Artur-Fischer-Erfinderpreis Baden-Württemberg 2011 im Bereich "Private Erfinder" verlieren.

Bei herkömmlichen Zahnspangen werden die Zähne bei Engstellungen kontinuierlich mit Schrauben und Federn auseinandergeschoben, was zu schlechter Durchblutung des umliegenden Gewebes führen kann. Die neuartige Spange besteht aus einer Art Gelkissen, das die vorhandenen Kaukräfte nutzt. Allein beim Leerschlucken werden die Zahnreihen mehr als 1500 Mal am Tag unwillkürlich geschlossen.
Beißt der Patient dabei auf das zwischen den Zähnen positionierte Kraftaufnahmekissen, wird Flüssigkeit in ein hydraulisch damit verbundenes Kraftabgabekissen verschoben. Damit lassen sich Zahnstellung sowie die zahntragenden Knochen verändern – ähnlich wie beim Daumenlutschen, nur mit positivem, kontrolliertem Effekt. Ney verspricht sich mit seiner neuen Zahnspange bessere Ergebnisse der Regulierung bei schonender Trageweise.

Die Schwerpunkte der Erfindungen lagen beim sechsten Wettbewerb in den Bereichen Umweltschutz, Energie, medizinische Innovationen und praktische Alltagshilfen. Der Artur-Fischer-Erfinderpreis wird alle zwei Jahre im Rahmen des vom Informationszentrum Patente veranstalteten "Tags der gewerblichen Schutzrechte" verliehen. Neben der praktischen Idee steht dabei der Nutzen der Innovationen für Umweltschutz, Arbeitssicherheit oder Gesundheit im Blickpunkt. Bewertet wird auch das Engagement bei der Umsetzung der Erfindung in die Praxis.

Die Bandbreite reichte diesmal von einer Motorradaufstieghilfe bis hin zu einer An- und Ausziehhilfe für Kompressionsstrümpfe. Den zweiten Preis erhielt Thilo Ittner (37) aus Ravensburg für eine hocheffiziente Wärmepumpe, den dritten Preis Ernst Bärenstecher (57) aus Esslingen und Erhardt Wächter (56) aus Bietigheim-Bissingen für "thermo splitter", ein Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser.
Beim Schülerwettbewerb machten eine intelligente Katzenklappe, Stromgewinnung durch Türenschließen und Einfaches WIG-Schweißen durch eine rotierende Elektrode das Rennen.

Quelle: Schwarzwälder Bote

Dienstag, 5. Juli 2011

Weichmacher und Chemikalien im Sexspielzeug

Saarbrücken. Sexspielzeuge können gesundheitsschädliche Weichmacher und Chemikalien enthalten. Deshalb plant die Bundesregierung die Zulassungsbeschränkungen von Erotikartikeln zu verschärfen. Die Risikobewertung zur chemischen Sicherheit steht noch aus.
Sexspielzeug ist nicht offensichtlich gefährlich. Aber Weichmacher (Phthalate und andere Chemikalien) in Vibratoren, Dildos und ähnlichem können der Gesundheit schaden. Das will die Bundesregierung nach Angaben der "Saarbrücker Zeitung" bald ändern. So sollen künftig für möglicherweise krebserregende Stoffe in Sexspielzeug schärfere Zulassungsbeschränkungen gelten. Vorschläge dazu sowie einige Verwendungsverbote liegen der Europäischen Kommission bereits vor.
Für drei gefährliche Stoffe gilt bereits ein Verwendungsverbot ab 2015. Ein nationaler Alleingang sei nicht geeignet, weil Erotikartikel überwiegend importiert und über das Internet bestellt würden. Auch Warnhinweise auf den Artikeln hält die Bundesregierung nicht für hilfreich. Derzeit liegt auch noch keine Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zur chemischen Sicherheit von Vibratoren und Co. vor.

Quelle: DERWESTEN

Neuentsehung von Waldmooren

05.07.2011. Die Mitarbeiter des Forstamtes Harsefeld wünschen Wildwuchs in deutschen Wäldern. Unter anderem Waldmoore sollen neu entstehen. Viele Jahrzehnte haben die Menschen die Bedeutung sogenannter Moorschlatts für die Ökologie unterschätzt. Gräben entwässerten nasse Forstzonen; jeder Quadratmeter sollte nutzbar werden. Jetzt können Waldmoore neue Energie tanken. Im Landkreis Osterholz sind erste Erfolge sichtbar.
Mit bedachten Schritten geht es am Ufer entlang. Revierförster Bernd Wiedenroth und Waldökologe Heiko Ehing tasten sich mit den Füßen an den Rand des Waldmoores. Wenige Stiefellängen weiter bedeckt bereits eine Lage Torfmoos das Wasser. Da, wo Wollgras sprießt und Moosbeeren reifen, recken dunkle Stämme ihre kahlen Äste in die Lichtung. Zahlreiche Libellen imponieren den Gästen mit Flugkünsten.
Die Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten sind zufrieden. Nach Monaten mit ungewöhnlich wenig Niederschlag steht in diesem Teil des Heilshorner Waldgebiets "Langes Holz" das Wasser in der weiten Senke. "Die Fläche wird sich in den kommenden Jahren ganz hervorragend entwickeln", wagen die Spezialisten eine Prognose. Zahlreiche weitere Pflanzen- und Tierarten würden sich ansiedeln. Die Vorarbeiten hätten sich gelohnt.
Unter anderem wurden Entwässerungsgräben zugeschüttet. Zusätzlich grenzt ein Erdwall das neue Sumpfgebiet vom neu angelegten Waldacker ab. "So können keine Samen von der freien Fläche mit dem Wind ins Nassgebiet wehen", erklärt Heiko Ehing von der Funktionsstelle Waldökologie und Waldnaturschutz in Harsefeld. Die Natur habe sich das Waldstück zurückerobert - der Mensch half mit.
In einem zweiten Waldgebiet sehen die Experten geringe Fortschritte. Auf der gehölzfreien Lichtung ist der Wasserspiegel stark gesunken. Junge Birken haben das offene Gelände besiedelt. Sie entziehen dem Moorboden weitere Nässe, wissen die Experten. Wollgras und Moosbeere zeigen auch hier den fruchtbaren und dünnen Untergrund an. Kreuzottern, Ringelnattern und Blindschleichen wurden gesichtet. Zur Verbesserung des Wasserhaushaltes soll die Fläche ein weiteres Mal entkusselt werden, schlagen die Osterholzer Forstexperten vor.
Für Wiedenroth und Ehing haben kleine Sonderbiotope wie Moorschlatts eine herausragende Bedeutung für den Wald und seine Bewohner. "Manche dieser Moorschlatts sind bis zu 25 Meter tief", erklärt Ehing. Sie seien einst natürlich durch eiszeitliche Einschlüsse entstanden. Ihr Erhalt trage zum Schutz der Artenvielfalt bei. "Es gibt unter anderem 40 verschiedene Libellenarten, die an das PH-niedrige Wasser gewöhnt sind." Vielen Menschen sei der Umfang der Artenvielfalt nicht bewusst.
So gibt es unter anderem 111 Ameisenarten. Große Tiere des Waldes würden von den Waldmooren ebenfalls profitieren. Wildschweine suhlen sich im Schlamm am Rand der Moorschlatts, hat Wiedenroth beobachtet.
Die ökologische Funktion der Biotope sei bedeutend, sagen die Experten. Moorboden speichere unter anderem Wasser und Kohlendioxid. So könne ein Kubikmeter Torf etwa 800 Liter Wasser aufnehmen. Moorflächen hätten außerdem eine Pufferfunktion. Große Niederschlagsmengen würden im Boden gebunden und nach und nach freigegeben. Um eine Tonne Kohlendioxid im Jahr zu binden, reichten etwa vier Kubikmeter Torf.
Durch die bisherigen Maßnahmen wurde der Grundstein für eine weitere natürliche Entwicklung gelegt, erklären Wiedenroth und Ehing. "Die Vernetzung der einzelnen Öko-Teile bringt dem Wald die Stabilität", erläutert Revierförster Wiedenroth.
Viele Tierarten, die vom Menschen und durch die Bewirtschaftung des Nutzwaldes verschwunden sind, könnten mit derartigen Projekten zurückkehren, hofft Reiner Baumgart, regionaler Pressesprecher Niedersachsen-Ost. Im deutschen Wald hätten sich in den vergangenen Jahren vielerorts seltene Tiere wie Adler, Wolf, Luchs, Wildkatze und Schwarzstorch neu angesiedelt. "Es geht darum, sensibel mit der Fläche umzugehen", sagt er.
Baumgart begleitet die Osterholzer Forstbeamten bei ihre Bestandsaufnahme in Heilshorn. Der Pressesprecher der Landesforsten setzt auf die Erfahrung und die gute Augen seiner Kollegen. Nur damit könnten Sonderbiotope, die in den vergangenen Jahrzehnten verloren gingen, entdeckt und im Interesse von Mensch und Natur zurückgewonnen werden.

Quelle: WESER KURIER

Erstes Nachhaltigkeitscamp in Stuttgart

Am Freitag, den 08. Juli 2011 findet im Literaturhaus Stuttgart das erste Nachhaltigkeitscamp statt.

Nachhaltiger Konsum, Geschäftsmodelle unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit sowie die Chancen der Energiewende sind brandaktuell und werden heiß diskutierte Themen sein. Ziel ist es, Bewusstsein für eine nachhaltige Marktwirtschaft zu schaffen und diesen Bereich frisch und dynamisch anzugehen.

Quelle

Weitere Tariferhöhungen bei Gas noch in 2011 erwartet

Fast jeder zweite deutsche Haushalt heizt mit Gas. Doch der Spaß am eher günstigen und umweltschonenden Rohstoff könnte Verbrauchern bald vergehen: Nach zwei Preisschüben in diesem Jahr drohen weitere Tariferhöhungen.
Die Gasheizung erlebt einen Siegeszug: Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden Ende 2010 fast 49 Prozent aller deutschen Haushalte und Häuser mit Gas gewärmt. Der Anteil hat sich damit seit 1975 verdreifacht.

Vor allem drei Gründe haben den Boom befeuert: Gasheizungen sind vergleichsweise günstig und effektiv, sie brauchen keinen Tank und lassen sich daher platzsparend auch unter dem Dach montieren, zudem hat Gas von allen fossilen Brennstoffen die beste CO2-Bilanz. Attraktive Gaspreise dürften als Werbeargument allerdings künftig wegfallen. 2011 mussten Verbraucher bereits zwei Kostenschocks verdauen – und dabei wird es wohl nicht bleiben.

Gas – ein Energieträger der Zukunft

Alleinevon im Jahr 2011 verärgerten mehr als 70 Gasversorger ihre Kunden mit Preisaufschlägen im Schnitt sieben Prozent. Im Juli, August und September heben nach Zahlen des Vergleichsportals Verivox weitere 91 Energieunternehmen ihre Tarife um durchschnittlich zehn Prozent an. Betroffen sind diesmal mehr als 3,1 Millionen Verbraucher. Dass die Verträge auch künftig stetig teurer werden, ist abzusehen: Denn die Nachfrage steigt rapide.
Laut Eon Ruhrgas wurden 2010 weltweit rund drei Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht, 2020 sollen es vier und 2030 bereits 4,8 Milliarden Kubikmeter sein. Industrie, Stromproduzenten und Haushalte setzen nach der verheerenden Atomkatastrophe im japanischen Fukushima verstärkt auf Gas. So lieferte der russischen Gasmonopolist Gazprom im vergangenen Jahr 139 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa. 2011 wird die Menge wohl auf rund 155 Milliarden Kubikmeter anwachsen. Vor allem aufgrund der Schwankungen bei den regenerativen Energieträgern werde der Bedarf weiter zulegen, heißt es bei Gazprom. Im Gegensatz zu Sonne oder Wind können Gaskraftwerke Strom und Wärme nämlich jederzeit liefern – sie sind daher „grundlastfähig“. Doch nicht nur in Europa wächst der Bedarf. Alleine China wird einem Bericht des Ölkonzerns China National Petroleum Corporation (CNPC) zufolge 2015 rund 230 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbrauchen – das wäre mehr als doppelt so viel wie 2010 (106 Milliarden Kubikmeter).


Ölpreiskopplung macht Erdgas teuer

Als wichtige „Brückentechnologie“ wird Erdgas insbesondere in Deutschland gesehen. Schneller als andere Länder braucht die Republik, nachdem das Aus der Kernkraft bis 2020 beschlossene Sache ist, Alternativen. Und Erdgas bietet sich nicht nur als Heizmittel und für die Stromproduktion an, sondern auch als Kraftstoff für Autos, Lkw und Schiffe. Dass Gas trotz einer sicheren Versorgungssituation – die statistische Reichweite der weltweiten Reserven und Ressourcen beträgt rund 190 Jahre – in den letzten Monaten sprunghaft teurer wurde, liegt auch an der Ölpreisbindung.

Zwar kippte der Bundesgerichtshof 2010 die einseitige Preiskopplung an der Entwicklung der Ölmärkte, doch in den bilateralen Verträgen zwischen Lieferanten wie Gazprom und Versorgern wie RWE oder Eon sind die Bindungen noch auf Jahre fixiert. Fallende Gasnotierungen an den Märkten wie zwischen Anfang 2010 und März 2011 machen sich daher in den Rechnungen deutscher Verbraucher nicht bemerkbar. Zwar wurden die Tarife 2010 auch nicht wesentlich teurer, doch die Zurückhaltung haben die heimischen Versorger in diesem Jahr abgelegt. Unternehmen, die bei den ersten Preisrunden im Januar und im Sommer 2011 noch nicht dabei waren, dürften spätestens zu Beginn der nächsten Heizperiode im November ihre Konditionen nach oben anpassen.
Quelle: biallo

Mit einem Wechsel des Gas-Anbieters lassen sich häufig Preissteigerungen wieder auffangen. Welche Angebote in Ihrer Region verfügbar sind und bei welchen Anbietern Sie sparen,  können Sie hier erfragen: angebot-anfordern@web.de

Sonntag, 3. Juli 2011

UN-Ausschuss bestätigt eine Gefährdung durch gentechnisch veränderte Lebensmittel

Erfreulicherweise gibt es in Deutschland weitere Unternehmen, die fortan ohne Gentechnik produzieren – denn eine Gefährdung durch gentechnisch veränderte Lebensmittel bestätigt nun auch ein UN-Ausschuss...

Laut Aktion GEN-Klage hat der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen in Genf von der Bundesrepublik Deutschland eine Politik des Gesundheitsschutzes in Bezug auf gentechnisch veränderte Nahrungsmittel gefordert.

Aktion GEN-Klage hat durch seine stete Berichterstattung vor der UNO über „die Folgen der Nutzung von Gentechnik in Nahrungsmitteln und Landwirtschaft weltweit“ überzeugt:

Nähere Informationen und den Einkaufsratgeber
"Essen ohne Gentechnik 2011" gibt es hier

Gentechnik-Anteil bei Mais, Soja und Baumwolle in den USA weiter bei 90 Prozent

(02.07.2011) Auch 2011 setzen die Landwirte in den USA unvermindert auf gentechnisch veränderte Pflanzen. Bei Mais, Soja, Baumwolle und Zuckerrüben liegt der Gentechnik-Anteil zwischen 88 und 94 Prozent. Insgesamt wurde in diesem Frühjahr auf einer Fläche von 67 Millionen Hektar gentechnisch verändertes Saatgut ausgebracht. Das geht aus der aktuellen Agrarstatistik der amerikanischen Landwirtschaftsbehörde USDA hervor.

Die Zahlen für Soja, Mais und Baumwolle stammen aus der offiziellen Agrarstatistik der US-Landwirtschaftsbehörde USDA. Sie werden vom National Agricultural Statistics Service (NASS) erstellt und basieren auf Auswertungen von Saatgutverkäufen und repräsentativen Befragungen von Landwirten.

Der Report mit den aktuellen Anbauzahlen der laufenden Vegetationsperiode erscheint jährlich Ende Juni. Darin sind auch die Flächen für gentechnisch veränderte Soja-, Mais- und Baumwollsorten ausgewiesen.

Bei Soja sind gv-Sorten zum Standard geworden. Ihr Anteil ist gegenüber dem Vorjahr leicht auf nunmehr 94 Prozent gestiegen, die Flächen gingen wie auch der gesamte Sojaanbau in den USA leicht zurück und liegen 2011 bei 28,5 Millionen Hektar. Weiterhin werden ausschließlich Sojabohnen mit einer gentechnisch vermittelten Herbizidresistenz angebaut.

Bei Mais hat der Anteil der gv-Pflanzen noch einmal um zwei Prozent auf 88 Prozent zugelegt. Vor allem wegen der verstärkten Verwendung für die Bioenergiegewinnung ist der Maisanbau gegenüber dem Vorjahr landesweit um fünf Prozent angewachsen. Entsprechend sind die gv-Mais-Flächen auf 32,8 Millionen Hektar gestiegen.

Mehr als die Hälfte der im Frühjahr 2011 ausgebrachten gv-Maissorten verfügt über mehrere Insekten- und Herbizidresistenzen (stacked genes).  Im Handel sind verschiedene Sorten, die zwei oder mehr Varianten des Bt‑Proteins bilden, die gegen Schädlinge wie den Maiszünsler (European Corn borer) oder den  Maiswurzelbohrer (Corn root worm) gerichtet sind. Zusätzlich sind die Maispflanzen resistent gegen verschieden Herbizide.

Bei Baumwolle ist der Anteil gv-Sorten von 93 auf 90 Prozent zurück gegangen. Dennoch vergrößerten sich die Flächen mit gv-Baumwolle auf knapp fünf Millionen Hektar, da der Anbau von Baumwolle in den USA 2011 gegenüber dem Vorjahr um ein 25 Prozent zugenommen hat. Zwei Drittel des verkauften Saatguts hat kombinierte Insekten- und Herbizidresistenzen.

Nicht in der offiziellen Agrarstatistik der US-Landwirtschaftsbehörde ausgewiesen sind Anbauflächen für gv-Sorten bei anderen Kulturarten.

In den Zuckerrübenregionen der USA haben die Farmer auch 2011 gv-Sorten auf einer Fläche von etwa 450.000 Hektar (Anteil 95 Prozent) ausgesät. Im Winter hatte ein Gericht die Anbau-Zulassung von gv-Zuckerrüben wegen einer unzureichenden Umweltverträglichkeitsprüfung für unzulässig erklärt. Kurz vor der Aussaat im Frühjahr gab die nächst höhere Instanz den Anbau jedoch wieder frei, wenn auch unter Auflagen.

400.000 Hektar - oder 80 Prozent der nationalen Erzeugung - werden in den USA mit gv-Raps bewirtschaftet.  Auf kleineren Flächen, aber regional mit hohen Anteilen, werden gv-Squash (gelbe Zucchini, 2000 Hektar) und auf Hawaii gv-Papaya (400 Hektar) angebaut, beide mit Resistenzen gegen durch Viren ausgelöste Pflanzenkrankheiten.

US-Farmer sind von gv-Sorten weiterhin überzeugt

Bei Mais, Sojabohnen und Baumwolle werden gv-Sorten inzwischen flächendeckend angebaut. Auch fünfzehn Jahre nachdem die ersten in den Handel kamen, sind die Farmer in den USA von ihren Vorteilen offenbar weiter überzeugt. Gv-Sorten mit Herbizid- oder Insektenresistenz sind in diesen Kulturarten landesweit zum Standard geworden.

Zwar haben sich in einigen Regionen inzwischen verschiedene Unkräuter verbreitet, die gegen den überwiegend ausgebrachten Herbizidwirkstoff Glyphosat (Roundup) resistent geworden sind. Das hat jedoch nicht zu einem Wechsel zu konventionellen Sorten und herkömmlicher Unkrautbekämpfung geführt. Inzwischen sind weitere gv-Sorten auf dem Markt, die über Toleranzen gegen anderen Herbizide verfügen, mit denen diese Unkräuter weiterhin kontrolliert werden können.

Dagegen ist das bei Mais und Baumwolle für eine pflanzeneigene Resistenz gegen Fraßinsekten genutzte Bt-Konzept weiterhin ohne Einschränkungen wirksam. Wie eine aktuelle Studie amerikanischer Ökologen bestätigt, sind in Nordamerika bisher im Feld keine Schädlinge gefunden worden, die eine Resistenz gegen das in verschiedenen Varianten genutzte Bt-Protein entwickelt haben.

Dass das Konzept weder von Baumwoll-, noch von Maisschädlingen durchbrochen wurde, führen die Wissenschaftler auf das wirksame, von den Behörden überwachte Resistenzmanagement zurück. In den USA müssen die Landwirte auf ihren Feldern einen bestimmten Anteil Refugienflächen mit konventionellen Sorten anlegen, auf denen nicht-resistente Schädlingspopulationen überdauern können. Zusätzlich wird in den insektenresistenten Sorten die Menge des gebildeten Bt-Protein so dosiert, dass es auch gegen "schwach resistente" Schädlinge wirkt und somit deren Ausbreitung verhindert.

Quelle: transGEN

Mecklenburg-Vorpommern fördert umweltfreundliche Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Flächen

Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert mit den Agrarumwelt- und Tierschutzmaßnahmen seit vielen Jahren eine besonders umweltfreundliche Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Flächen sowie umwelt- und tiergerechte Haltungsverfahren. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Umweltleistungen der Landwirtschaft, die über die gute fachliche Praxis hinaus gehen, auch gesondert honoriert werden. Die Förderung von Agrarumwelt- und Tierschutzmaßnahmen ist ein zentrales Element der Kooperation zwischen Umwelt-, Naturschutz und Landwirtschaft. (PD)

Zum 1. Juli 2011 werden für folgende Agrarumweltprogramme Prämien im Umfang von ca. 3,5 Mio. € gezahlt:

Schwerin (agrar-PR) - - Förderung der Anlage von Blühflächen oder Blühstreifen für Bienen,

- Förderung der Einführung und Beibehaltung eines bodenschonenden und erosionsmindernden Ackerfutterbaus,

- Förderung erosionsmindernder Anbauverfahren durch die kombinierte Anwendung des Anbaus von Zwischenfrüchten oder Untersaaten und Mulch-/Direktsaaten

- Förderung der extensiven Grünlandnutzung durch Beweidung mit Schafen und Ziegen

"Mit der Zahlung der Agrarumweltprämien für die genannten Programme pünktlich zum 01. Juli 2011 werden besondere Leistungen der Landwirtschaftsbetriebe für den Arten- und Umweltschutz honoriert.", so Minister Dr. Till Backhaus. Bei den erosionsmindernden Anbauverfahren werden nach den Antragsjahren 2009 und 2010 34.490 ha, bei der Anlage von Blühflächen für Bienen 855 ha und bei der Förderung der extensiven Grünlandnutzung durch Beweidung von Schafen und Ziegen auf bestimmten Weidestandorten ca. 400 ha unter strengeren Umweltauflagen bewirtschaftet.

Eine positive Bilanz zieht Minister Dr. Backhaus weiterhin für die Antragstellung zum 16.05.2011. "Mit der diesjährigen Antragstellung wurden von den Landwirtschaftsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern 556 Neu- und Erweiterungsanträge in den Förderprogrammen der Agrarumweltmaßnahmen, z.B. ökologischer Landbau, Maßnahmen zu Erosionsminderung, Förderung der extensiven Grünlandnutzung durch Beweidung mit  Schafen  und Ziegen sowie Blühflächen für Bienen gestellt. Mit den gestellten Anträgen sind Landwirte auf zusätzlich ca. 12.235 ha neue Verpflichtungen zum Schutz der Umwelt eingegangen." stellt Minister Dr. Backhaus fest. Insgesamt werden höhere Anforderungen, die eine besonders umweltfreundliche Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Flächen gewährleisten, auf nunmehr ca. 190.000 ha umgesetzt, das sind ca. 15 % der LN in MV.

Mit Bezug zur Betriebsprämie, die ebenfalls zum 16.05.2011 durch 4.742 Landwirtschaftsbetriebe beantragt wurde, stellt Minister Backhaus fest, dass die modernen Antragsverfahren im Land verstärkt genutzt werden. Insgesamt wurden 87, 5 % der Anträge digital eingereicht, das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 3, 5 %. Der Anteil der digital übernommenen Flächen beträgt ca. 98, 2 %. Von den digital eingereichten Anträgen wurden ca. 60 % online über den WEB-Server eingereicht.

Quelle:  agrar-presseportal.de

Bio-Imkerei über den Dächern Wiens

2 Bienenstöcke mit rund 40.000 Bienen haben ein neues zu Hause auf dem Dach der Parkgarage des Hotel ibis in Wien erhalten. 

Mitten im sechsten Wiener Gemeindebezirk sollen sie ein Stück Natur zurückbringen. Die kleinen Helfer sind Teil des Projekts AIRbase Mariahilf, bei dem auch STADTFalken und STADTFledermäuse in Wien angesiedelt werden sollen. Ziel ist es, die Artenvielfalt im urbanen Raum sicherzustellen.

“Wir freuen uns auf unsere kleinen Dauergäste“, lacht Hoteldirektor Thomas Kögl. “Nicht nur in Wien, sondern weltweit bekennen sich die ibis Hotels zum Umweltschutz. Die Bewahrung des Lebensraumes für künftige Generationen ist für uns schon seit über zehn Jahren zentrales Thema. Und dazu gehören schließlich auch Bienen”, so der Hoteldirektor und designierte Brand Operations Manager Economy Hotels Accor Österreich. “Deshalb ist es für uns selbstverständlich und eine Ehre, die Infrastruktur für das Bienenprojekt zur Verfügung zu stellen. Die Gäste werden nicht merken, dass wir hier Bienen angesiedelt haben – bis sie unseren ersten eigenen Honig verkosten.” Die ca. 40.000 Bienen werden von einem Bio-Imker betreut.

ibis, die zur Accor Gruppe gehört, ist die erste Hotelmarke mit ISO 14001 Umweltzertifizierung.

Ausschlaggebend für die Zertifizierung war, dass ibis sich konsequent darum bemüht einen Hotelservice anzubieten, der einen positiven Beitrag zur Umwelt leistet – sei es durch das Reduzieren des Wasser- bzw. Energieverbrauchs oder durch den umweltbewussten Umgang mit Abfällen. Dazu gehört auch die ständige Einbindung der Gäste über die durchgeführten Maßnahmen und damit die Beteiligung aller.

Quelle: Presse-Information Accor Hotels Austria


Samstag, 2. Juli 2011

Panasonic Deutschland stellt auf Ökostrom um

Der Elektronikhersteller Panasonic stellt auf Ökostrom um. Die Deutschlandzentrale in Hamburg sowie die Europazentrale in Wiesbaden werden ab dem 01.12.2011mit CO2-neutralem Strom beliefert. Dieser wird mit Hilfe von Wind- und Wasserkraft produziert. Bis Ende 2014 rechnet das Unternehmen mit einer Reduktion von rund 7.800 Tonnen CO2 an beiden Standorten. Damit leistet Panasonic Deutschland einen Beitrag für den Klimaschutz und das Ziel, bis zum Jahr 2018 das führende Unternehmen für grüne Innovationen in der Elektronikindustrie zu werden.
Panasonic macht den Umweltschutz seit vielen Jahren zum Mittelpunkt seiner Geschäftsaktivitäten und arbeitet auch aktuell an konkreten Zielen: Die Einsparung von europaweit rund 1.000 Tonnen CO2 durch Stromeinsparungen in Bürogebäuden ist nur ein Teil davon. Mit der Umstellung auf CO2-neutralen Strom hat Panasonic Deutschland dieses Ziel bereits im kommenden Jahr erreicht. Panasonic Europa arbeitet zudem daran, den CO2-Ausstoß bei der Produktion bis zum Jahr 2013 um 7.000 Tonnen zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Recyclingrate der Produktion auf 99 Prozent erhöht werden.
Quelle: Panasonic

Ökostrom und Ökogas: Vergleiche leicht gemacht

Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat viele Menschen aufgeschreckt und zum Umdenken über Energie aus Atomkraftwerken veranlasst.
Hier steht ein Portal zur Verfügung, das sowohl über aktuelle Neuigkeiten aus dem Strom- und Gasmarkt informiert als auch die Möglichkeit bietet, unverbindliche Angebote innerhalb von Deutschland sofort anzufordern.

Schwerpunkte bilden die Angebote von Öko-Strom und Öko-Gas, auch und vor allem solche, die ausschließlich über direkte Vertriebswege vermarktet werden und in Vergleichsportale – wie z.B. verivox und strom-billiger.de – nicht eingebunden sind.

Hier können Sie Ihr individuelles Angebot anfordern: angebot-anfordern@web.de

Atomausstieg selber machen

„Bis das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz geht, vergehen noch etwa elf Jahre“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsvereins Bündnis 90/Die Grünen Horstmar. Es gäbe aber für jeden Strombezieher die Möglichkeit, sofort aus der Atomenergie auszusteigen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Ökostrom von einem Anbieter kommt der nicht mit einem Atomkonzern verflochten sei. Der neue Anbieter sollte das Geld für den Ausbau erneuerbarer Energien verwenden, so die Grünen.
Der gesamte Strommix des Unternehmens müsse - wie gesetzlich vorgeschrieben - mindestens zur Hälfte aus erneuerbarer Energie stammen und die anderen 50 Prozent aus Kraft-Wärme-Kopplung mit Erdgas.

Quelle: Münsterländische Volkszeitung

Straßenfest und Kundgebung am Sonntag ab 13.00 Uhr an der Urananreicherungsanlage Gronau

Am Sonntag, den 03.Juli 2011 wird unter dem Motto „Jetzt am Ball bleiben! Auch in Gronau! Sofortiger und endgültiger Atomausstieg!“ vor der Urananreicherungsanlage (Röntgenstraße 4) von 13.00 bis 15.00 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Über 50 Initiativen, Verbände und Parteigliederungen rufen zur Teilnahme auf. Mit Kundgebungsreden soll die Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen bekräftigt werden. Gleichzeitig soll mit einem Straßenfest die errungene Stilllegung erster Reaktoren gefeiert werden.

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Widerstand gegen die zögerliche Stilllegung von Atomkraftwerken steigt

In der Bevölkerung stößt die nur zögerliche Stilllegung der Atomkraftwerke und der offenbar endlose Weiterbetrieb von Atomanlagen wie der Gronauer Urananreicherungsanlage und der Brennelementefabrik in Lingen auf massive Kritik. Und im weiteren Widerstand gegen die fortdauernde Nutzung der Atomenergie rücken Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Gewerkschaften enger zusammen. Sonntag wird in Gronau gemeinsam demonstriert.

In einem Pressegespräch haben heute Vertreter örtlicher Bürgerinitiativen, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des Deutschen Gewerkschaft Bundes (DGB) und des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) vor der Urananreicherungsanlage in Gronau ihre Kritik am Weiterbetrieb von bundesweit 9 Atomkraftwerken und zahlreicher Atomanlagen vorgetragen. Außerdem stellten sie das Programm für eine Kundgebung vor, die am Sonntag (3. Juli) vor der Urananreicherungsanlage durchgeführt werden wird.

Eberhard Doths (DGB), Michael Harengerd (BUND) und Udo Buchholz (BBU) betonten, dass mit dem Weiterbetrieb der AKW und Atomfabriken zahlreiche Gefahren verbunden sind. Außerdem werden noch erhebliche Mengen an Atommüll anfallen, für den es weit und breit kein sicheres Endlager gibt. In Gronau soll neben der Urananreicherungsanlage bald mit dem Bau eines Uranmüll-Hallen“zwischen“-Lagers begonnen werden.Eberhard Doths erinnerte zudem daran, dass sich bereits in den 70er Jahren Gewerkschafter bundesweit im Aktionskreis Leben organisiert hatten, um der Atomindustrie die Stirn zu bieten.

Quelle: Onlinezeitung scharf-links

Ozeansteuer gefordert

Umweltschutz oder wirtschaftliche Nutzung der Weltmeere? Um beiden Seiten gerecht zu werden, haben Wissenschaftler einen Vorschlag gemacht: Reeder und Taucher sollen demnach eine Ozean-Gebühr zahlen.

Mit einer international gültigen Meeressteuer könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern der Schutz der Ozeane deutlich vorangetrieben werden. Bei einer Konferenz in Hamburg schlugen Meeresforscher aus Europa und den USA eine Art "Tobin-Steuer" für alle Nutzer vor - etwa für jeden transportierten Container, aber auch für Taucher. Die Tobin-Steuer ist eine bisher nicht eingeführte Finanztransaktionssteuer auf internationale Devisengeschäfte. Die Ausbeutung der Ozeane koste die Gesellschaft schließlich zehn- bis hundertmal mehr als deren vorsorglicher Schutz, begründeten die Wissenschaftler ihren Vorstoß.

Bei der Tagung - der ersten von drei geplanten Ozeankonferenzen - diskutierten rund 70 Forscher über mögliche internationale Regelungen für einen vernünftigen Umgang mit den Meeren. Dabei geht es vor allem um den Zwiespalt zwischen Meeresschutz und wirtschaftlichen Interessen wie Ölförderung oder Fischfang. "Nutzung und Schutz zusammenzubringen, das ist eine ganz schwierige Frage", sagte Martin Visbeck vom Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft".
Gerade in der Arktis zeigt sich dieser Konflikt deutlich: Sie ist vom Klimawandel besonders betroffen - und gleichzeitig ringen dort Staaten um die Gewinnung fossiler Brennstoffe. "Obwohl die fossilen Brennstoffe der Grund sind, dass die Arktis so unter Druck ist", sagte Peter Schlosser von der Columbia University in New York.
Nicht einmal aus der Umweltkatastrophe nach der Havarie der Ölplattform "Deepwater Horizon" hätten die Beteiligten gelernt, kritisierte der Vorstand der Golf von Mexiko Stiftung, Quenton R. Dokken. Noch immer seien die konkreten Folgen von Ölverschmutzungen für das Meer wissenschaftlich weitgehend unbekannt.
Bei der Tagung - der ersten von drei geplanten Ozeankonferenzen - diskutierten rund 70 Forscher über mögliche internationale Regelungen für einen vernünftigen Umgang mit den Meeren. Dabei geht es vor allem um den Zwiespalt zwischen Meeresschutz und wirtschaftlichen Interessen wie Ölförderung oder Fischfang. "Nutzung und Schutz zusammenzubringen, das ist eine ganz schwierige Frage", sagte Martin Visbeck vom Kieler Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft".
Gerade in der Arktis zeigt sich dieser Konflikt deutlich: Sie ist vom Klimawandel besonders betroffen - und gleichzeitig ringen dort Staaten um die Gewinnung fossiler Brennstoffe. "Obwohl die fossilen Brennstoffe der Grund sind, dass die Arktis so unter Druck ist", sagte Peter Schlosser von der Columbia University in New York.
Nicht einmal aus der Umweltkatastrophe nach der Havarie der Ölplattform "Deepwater Horizon" hätten die Beteiligten gelernt, kritisierte der Vorstand der Golf von Mexiko Stiftung, Quenton R. Dokken. Noch immer seien die konkreten Folgen von Ölverschmutzungen für das Meer wissenschaftlich weitgehend unbekannt.
Es gebe zwar Konventionen zum Meeresrecht, sagte Visbeck - aber manche Staaten hätten nicht den Willen, sich daran zu halten, oder schlicht nicht die Kapazitäten für Kontrollen. Nach seiner Ansicht wäre es sinnvoll, politischen Institutionen für ihr Engagement beim Meeresschutz eine Art Zeugnis auszustellen. "Das wird in Amerika recht erfolgreich gemacht."
Die politische Bewertung und der gesetzliche Schutz der Meere seien auch deshalb schwierig, weil der Wert des Ozeans schwer zu beziffern ist. "Nur ein Bruchteil der Lebewesen in den Ozeanen ist bekannt, und es gibt viel zu wenige Informationen über Technologien zur Nutzung der Meere", sagte Doris König von der Bucerius Law School in Hamburg. "Daher fällt es schwer, dringend notwendige vernünftige internationale Regeln aufzustellen."
Die Forscher streben die Gründung einer Europäischen Ozeankommission mit Sitz in Hamburg an. Sie solle wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse künftig schneller in die Politik bringen. "Eine enge Zusammenarbeit mit der bereits bestehenden amerikanischen Ozeankommission wird angestrebt, um globale Herausforderungen wie die Verschmutzung der Ozeane und den schnell fortschreitenden Klimawandel über die Grenzen der Kontinente lösen zu können", hieß es. Die beiden weiteren Konferenzen sollen 2012 in New York und 2013 in Lissabon organisiert werden.

Quelle: Financial Times Deutschland

Umweltschutz ist für 90% der EU Bürger wichtig!

(04.07.11) - Die jüngste Umfrage der Europäischen Kommission ergab, dass Umweltschutz in jedem einzelnen Mitgliedstaat für über 90 Prozent der Befragten ein wichtiges persönliches Anliegen ist. Die überwiegende Mehrheit der Europäer ist sich darin einig, dass eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen und Umweltschutz das Wirtschaftswachstum in der EU steigern können. Aus dem Umfragebericht ergibt sich auch ein deutlicher Auftrag für die EU: Trotz der Wirtschaftskrise vertreten beinahe 90 Prozent der Europäer die Auffassung, die EU sollte ihre Mittel zur Förderung umweltfreundlicher Tätigkeiten einsetzen. Außerdem findet die Rechtsetzung auf EU-Ebene breite Zustimmung, denn über 80 Prozent der Europäer finden, dass das EU-Recht für den Umweltschutz in ihrem Land unverzichtbar ist.

Als die dringendsten Umweltprobleme bezeichnen etwa ein Drittel der Europäer die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen (33 Prozent, gegenüber 26 Prozent im Jahr 2007), 41 Prozent die Wasserverschmutzung, 33 Prozent die wachsenden Abfallberge (gegenüber 24 Prozent) und 19 Prozent das Konsumverhalten (gegenüber 11 Prozent). Der Verlust an Biodiversität hingegen wird weiterhin weniger ernst genommen: Lediglich 22 Prozent machen sich Gedanken über den Artenverlust und die Zerstörung von Lebensräumen.
Trotz der Wirtschaftskrise finden 89 Prozent der Europäer, dass mehr Geld in den Umweltschutz fließen sollte.
Auch aktive und finanzielle Unterstützung jenseits der EU-Grenzen findet breite Unterstützung; 79 Prozent der Europäer vertreten die Auffassung, die EU solle Nicht-EU-Ländern beim Umweltschutz helfen.
Die Erhebung wurde vom 13. April bis zum 8. Mai 2011 in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Im Auftrag der GD Umwelt wurden 26.825 Personen unterschiedlicher sozialer und demografischer Zugehörigkeit in ihrer Muttersprache direkt befragt.
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