Donnerstag, 7. Juli 2011

Ohne Schmerzen zu perfekten Zähnen

Der Tübinger Kieferorthopäde Thomas Ney hat  eine "schonende Zahnspange" erfunden, die die natürlichen Kaukräfte nutzt. Hierfür wurde ihm gestern der Artur-Fischer-Erfinderpreis Baden-Württemberg 2011 im Bereich "Private Erfinder" verlieren.

Bei herkömmlichen Zahnspangen werden die Zähne bei Engstellungen kontinuierlich mit Schrauben und Federn auseinandergeschoben, was zu schlechter Durchblutung des umliegenden Gewebes führen kann. Die neuartige Spange besteht aus einer Art Gelkissen, das die vorhandenen Kaukräfte nutzt. Allein beim Leerschlucken werden die Zahnreihen mehr als 1500 Mal am Tag unwillkürlich geschlossen.
Beißt der Patient dabei auf das zwischen den Zähnen positionierte Kraftaufnahmekissen, wird Flüssigkeit in ein hydraulisch damit verbundenes Kraftabgabekissen verschoben. Damit lassen sich Zahnstellung sowie die zahntragenden Knochen verändern – ähnlich wie beim Daumenlutschen, nur mit positivem, kontrolliertem Effekt. Ney verspricht sich mit seiner neuen Zahnspange bessere Ergebnisse der Regulierung bei schonender Trageweise.

Die Schwerpunkte der Erfindungen lagen beim sechsten Wettbewerb in den Bereichen Umweltschutz, Energie, medizinische Innovationen und praktische Alltagshilfen. Der Artur-Fischer-Erfinderpreis wird alle zwei Jahre im Rahmen des vom Informationszentrum Patente veranstalteten "Tags der gewerblichen Schutzrechte" verliehen. Neben der praktischen Idee steht dabei der Nutzen der Innovationen für Umweltschutz, Arbeitssicherheit oder Gesundheit im Blickpunkt. Bewertet wird auch das Engagement bei der Umsetzung der Erfindung in die Praxis.

Die Bandbreite reichte diesmal von einer Motorradaufstieghilfe bis hin zu einer An- und Ausziehhilfe für Kompressionsstrümpfe. Den zweiten Preis erhielt Thilo Ittner (37) aus Ravensburg für eine hocheffiziente Wärmepumpe, den dritten Preis Ernst Bärenstecher (57) aus Esslingen und Erhardt Wächter (56) aus Bietigheim-Bissingen für "thermo splitter", ein Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser.
Beim Schülerwettbewerb machten eine intelligente Katzenklappe, Stromgewinnung durch Türenschließen und Einfaches WIG-Schweißen durch eine rotierende Elektrode das Rennen.

Quelle: Schwarzwälder Bote

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