Fast jeder zweite deutsche Haushalt heizt mit Gas. Doch der  Spaß am eher günstigen und umweltschonenden Rohstoff könnte Verbrauchern bald  vergehen: Nach zwei Preisschüben in diesem Jahr drohen weitere  Tariferhöhungen.
Die Gasheizung erlebt einen Siegeszug: Laut Bundesverband der  Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden Ende 2010 fast 49 Prozent aller  deutschen Haushalte und Häuser mit Gas gewärmt. Der Anteil hat sich damit seit  1975 verdreifacht. 
Vor allem drei Gründe haben den Boom befeuert:  Gasheizungen sind vergleichsweise günstig und effektiv, sie brauchen keinen Tank  und lassen sich daher platzsparend auch unter dem Dach montieren, zudem hat Gas  von allen fossilen Brennstoffen die beste CO2-Bilanz. Attraktive Gaspreise  dürften als Werbeargument allerdings künftig wegfallen. 2011 mussten Verbraucher  bereits zwei Kostenschocks verdauen – und dabei wird es wohl nicht bleiben.  
Gas – ein Energieträger der Zukunft
Alleinevon im Jahr 2011 verärgerten mehr als 70 Gasversorger ihre Kunden mit Preisaufschlägen im Schnitt sieben Prozent. Im Juli,  August und September heben nach Zahlen des Vergleichsportals Verivox weitere 91  Energieunternehmen ihre Tarife um durchschnittlich zehn Prozent an. Betroffen  sind diesmal mehr als 3,1 Millionen Verbraucher. Dass die Verträge auch künftig  stetig teurer werden, ist abzusehen: Denn die Nachfrage steigt rapide.
Laut Eon Ruhrgas wurden 2010 weltweit rund drei Milliarden  Kubikmeter Erdgas verbraucht, 2020 sollen es vier und 2030 bereits 4,8  Milliarden Kubikmeter sein. Industrie, Stromproduzenten und Haushalte setzen  nach der verheerenden Atomkatastrophe im japanischen Fukushima verstärkt auf  Gas. So lieferte der russischen Gasmonopolist Gazprom im vergangenen Jahr 139  Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa. 2011 wird die Menge wohl auf rund 155  Milliarden Kubikmeter anwachsen. Vor allem aufgrund der Schwankungen bei den  regenerativen Energieträgern werde der Bedarf weiter zulegen, heißt es bei  Gazprom. Im Gegensatz zu Sonne oder Wind können Gaskraftwerke Strom und Wärme  nämlich jederzeit liefern – sie sind daher „grundlastfähig“. Doch nicht nur in  Europa wächst der Bedarf. Alleine China wird einem Bericht des Ölkonzerns China  National Petroleum Corporation (CNPC) zufolge 2015 rund 230 Milliarden  Kubikmeter Erdgas verbrauchen – das wäre mehr als doppelt so viel wie 2010 (106  Milliarden Kubikmeter).
Ölpreiskopplung macht Erdgas  teuer
Als wichtige „Brückentechnologie“ wird Erdgas insbesondere  in Deutschland gesehen. Schneller als andere Länder braucht die Republik,  nachdem das Aus der Kernkraft bis 2020 beschlossene Sache ist, Alternativen. Und  Erdgas bietet sich nicht nur als Heizmittel und für die Stromproduktion an,  sondern auch als Kraftstoff für Autos, Lkw und Schiffe. Dass Gas trotz einer  sicheren Versorgungssituation – die statistische Reichweite der weltweiten  Reserven und Ressourcen beträgt rund 190 Jahre – in den letzten Monaten  sprunghaft teurer wurde, liegt auch an der Ölpreisbindung. 
Zwar kippte der Bundesgerichtshof 2010 die einseitige Preiskopplung an der Entwicklung der Ölmärkte, doch in den bilateralen  Verträgen zwischen Lieferanten wie Gazprom und Versorgern wie RWE oder Eon sind  die Bindungen noch auf Jahre fixiert. Fallende Gasnotierungen an den Märkten wie  zwischen Anfang 2010 und März 2011 machen sich daher in den Rechnungen deutscher  Verbraucher nicht bemerkbar. Zwar wurden die Tarife 2010 auch nicht wesentlich  teurer, doch die Zurückhaltung haben die heimischen Versorger in diesem Jahr  abgelegt. Unternehmen, die bei den ersten Preisrunden im Januar und im Sommer  2011 noch nicht dabei waren, dürften spätestens zu Beginn der nächsten  Heizperiode im November ihre Konditionen nach oben anpassen. 
Quelle: biallo
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